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Blåvandshuk Fyr – Ein Leuchtfeuer für die Westküste

09.09.2025 12:30:06 | Blåvand, Jütland
© Blåvandshuk Fyr

Der Leuchtturm Blåvandshuk Fyr sichert seit 1900 die Westküste Jütlands. Seine Geschichte ist eng mit der Seefahrt und zahlreichen Unglücken bei Horns Rev verbunden.

Die Westküste Jütlands hat im Laufe der Geschichte immer wieder ihre Tücken für die Schifffahrt gezeigt. Besonders das Gebiet rund um Horns Rev, einer gefährlichen Sandbank vor der Küste nahe Blåvand, galt lange als einer der gefährlichsten Abschnitte an der Nordsee. Im Herbst des Jahres 1874 kam es dort zu einer dramatischen Häufung von Schiffsunglücken: Innerhalb weniger Wochen verunglückten sechs Schiffe bei schwerem Sturm. Die Notwendigkeit eines zuverlässigen Leuchtfeuers, das den Schiffen sichere Orientierung gibt, wurde spätestens damals überdeutlich.

Hintergrund dieser Katastrophen ist die geografische Lage von Horns Rev, die verlängerte Sandbank, die weit in die Nordsee hinausragt und für Schiffe kaum zu umgehen war. Obwohl im selben Jahr die moderne Hafenanlage von Esbjerg eröffnet wurde, fehlte es an Signaltechnik, die die Einfahrt in den Hafen sicher gestalten konnte. Erst vier Jahre später, 1878, wurde das erste provisorische Leuchtfeuerschiff bei Horns Rev stationiert, dessen Wirkung jedoch begrenzt blieb.

Erst mit dem Bau des ersten festen Leuchtturms am Blåvandshuk im Jahr 1888 wurde ein Meilenstein erreicht. Doch bald zeigten sich die Grenzen dieser Konstruktion – das Licht erwies sich als zu schwach für die widrigen Bedingungen und die weiten Entfernungen, die es abdecken sollte. Deshalb beschloss man, einen stabileren und leistungsfähigeren Leuchtturm zu errichten: Der aktuelle, massive Turm entstand im Jahr 1900 und steht bis heute an seinem Platz. Jede Nacht wirft das Licht des Blåvandshuk Fyr seinen sicheren Strahl über das Meer und markiert die westlichste Spitze Jütlands.

Für deutsche Leser ist das Blåvandshuk Fyr nicht nur ein Beispiel für den Umgang mit maritimen Risiken, sondern auch ein populäres Ausflugsziel. Es gibt informative Ausstellungen zur Geschichte des Leuchtturms, zu Schiffsunglücken und zur maritimen Entwicklung der Region. Besonders im Zusammenhang mit der Fähr- und Handelsroute nach Esbjerg gewinnt der Leuchtturm für deutsche Besucher an Bedeutung, da zahlreiche Schiffe aus deutschen Häfen hier regelmäßig vorbeikamen oder ankerten. Die Geschichte von Blåvandshuk Fyr ist damit eng mit dem Seehandel verknüpft, von dem auch Deutschland profitierte.


Dieser Artikel basiert auf Informationen von verschiedenen Quellen, darunter facebook.com