Saisonstart für die Strandhäuser an der Nordwestküste

In aller Frühe am Montag, dem 8. September 2025, begann in Løkken ein für die dänische Nordseeküste typisches Ritual: Das erste Badehaus wurde aus seinem Winterquartier an den Strand gefahren. In den kommenden drei Wochen werden insgesamt 484 weitere Badehäuser entlang der Küste von Løkken aufgestellt, unmittelbar gefolgt von den zahlreichen Häusern in Blokhus. Diese traditionellen weißen Badehäuser prägen während der Sommermonate das Bild an den Stränden Nordjütlands.
Für Besucher aus Deutschland haben die Badehäuser einen besonderen Reiz. Sie sind nicht öffentlich und gehören Privatpersonen, die das Nutzungsrecht oft über Generationen vererben. Der Erwerb eines solchen Hauses ist in der Regel für Ausländer ausgeschlossen, da sie streng an Familien und langjährige Eigentümer gebunden sind. Der Begriff „Strandrecht“ bezeichnet dabei das exklusive Recht, das Badehaus in einer bestimmten Zone am Strand aufzustellen und zu nutzen.
Historisch gesehen reicht die Tradition der Badehäuser bis ins Jahr 1895 zurück. Damals dienten sie vor allem als Umkleidekabinen für Badegäste, die sich ins kühle Wasser des rauen Nordmeers wagten. Heute stehen sie für ein Stück dänische Lebensart: tagsüber bieten sie Schutz vor Sonne und Wind, abends dienen sie als Treffpunkt für Familie und Freunde. Bis zum 1. Oktober bleiben die Häuser am Strand, ehe sie zurück in ihre Winterquartiere auf Wiesen oder privaten Grundstücken gebracht werden.
Das Erscheinungsbild der kilometerlangen weißen Häuserreihen ist zu einem Sinnbild für Sommer an der dänischen Westküste geworden. Während deutsche Touristen die Gelegenheit zum Bewundern und Fotografieren der Reihen nutzen können, bleibt die Nutzung selbst den Eigentümern vorbehalten. Die Badehäuser sind somit ein authentisches Beispiel für lokale Traditionen, die bis heute gepflegt werden.