Dänemark: Fehlerhafte Lieferfahrzeuge gefährden Umweltstandards
In Dänemark wurde kürzlich bei Kontrollen von Lieferfahrzeugen festgestellt, dass viele dieser Autos nicht den aktuellen Umweltstandards entsprechen. Bei einer bundesweiten Überprüfung durch die Polizei der Region Midt- und Vestsjælland offenbarte sich ein alarmierendes Bild: Über ein Drittel der kontrollierten Fahrzeuge wies Mängel auf, was ernsthafte Auswirkungen auf die Luftqualität und den Umweltschutz haben könnte.
Insgesamt wurden 101 Lieferfahrzeuge aus verschiedenen Unternehmen zwischen Juni und Oktober 2024 an wichtigen Verkehrsknotenpunkten, darunter die Autobahn bei Padborg und Karlslunde, angehalten und untersucht. Bei dieser Kontrolle, die in Zusammenarbeit mit der dänischen Straßenverkehrsbehörde durchgeführt wurde, ergab sich, dass 10 Prozent der Fahrzeuge fehlerhaftes emissionsminderndes Equipment aufwiesen. Besonders besorgniserregend ist, dass bei 23 Prozent der Fahrzeuge festgestellt wurde, dass absichtlich Manipulationen am emissionsreduzierenden System vorgenommen wurden.
Die Mängel reichen von nicht funktionierenden Partikelfiltern bis hin zu frisierten Adblue-Systemen – ein wichtiges Element zur Verringerung schädlicher Stickstoffoxidemissionen. In den betroffenen Fällen wurden oft sowohl der Adblue-Tank abgeklemmt als auch die Dieselpartikelfilter entfernt oder deaktiviert. Diese Manipulationen resultieren in einer erheblichen Erhöhung der Schadstoffemissionen, die die Umwelt nicht nur durch Luftverschmutzung gefährden, sondern auch gegen die gesetzlichen Auflagen verstoßen.
Die Daten zeigen zudem einen auffälligen Trend: Besonders viele der beanstandeten Fahrzeuge stammten aus dem Ausland. Bei den deutschen Behörden könnte dieser Umstand zu einer intensiveren Überprüfung ausländischer Lkw und Lieferwagen führen, um sicherzustellen, dass diese Fahrzeuge den gleichen strengen Umweltanforderungen wie lokale Fahrzeuge genügen.
Die Strafen für das Fahren eines manipulierten Fahrzeugs sind in Dänemark gegenwärtig hoch. Wer in einem solchen Fahrzeug erwischt wird, muss mit einer Geldbuße von mindestens 5000 Kronen (ca. 670 Euro) rechnen. Darüber hinaus kann die Motorsteuereinheit des Fahrzeugs beschlagnahmt werden, was die betroffenen Fahrer zwingt, ein neues System zu beschaffen.
Diese Entwicklungen unterstreichen die Herausforderungen im Bereich des Umweltschutzes und der fairen Wettbewerbsbedingungen im Transportsektor. Der zuständige Vizepolizeichef Henrik Fobian äußerte sich besorgt über die Tatsache, dass viele Fahrzeuge die gesetzlichen Anforderungen nicht erfüllen und damit der Umwelt schaden sowie andere Unternehmen in der Branche benachteiligen.
Für weitere Informationen zu den Ergebnissen dieser Kontrollen und deren Bedeutung für die Umweltpolitik in Dänemark verweist die Polizei auf den vollständigen Bericht, der unter Midt- og Vestsjællands Politi verfügbar ist. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Maßnahmen die dänischen Behörden ergreifen werden, um sicherzustellen, dass alle Transportmittel umweltfreundlich und gesetzeskonform sind.