Historischer Rückblick: 100 Jahre Fährverbindung zwischen Pinen und Plagen
Die Veröffentlichung der 115. Ausgabe der Skivebogen, einer bedeutenden Publikation, die seit 1909 erscheint, sorgt in Dänemark für Aufmerksamkeit. Die diesjährige Ausgabe gewährt interessante Einblicke in die Geschichte der Fährverbindung zwischen Pinen und Plagen, die vor genau 100 Jahren in Betrieb genommen wurde.
Journalist Henning Just, der für die Redaktion verantwortlich ist, beleuchtet die Hintergründe dieser Fährverbindung, die im Juli 1924 eröffnet wurde. Die Initiative zur Schaffung der sogenannten "Motorleute-Fähre" stammt von der Morsø Motorklub. Dieser Schritt war eine Reaktion auf die überfüllte und teure DSB-Fährverbindung von Glyngøre nach Nykøbing, die für die immer größer werdende Zahl von Autofahrern untragbar geworden war.
In den frühen 1920er-Jahren genossen Zugwaggons Vorrang an den Fähren, was zu langen Wartezeiten für Kraftfahrzeuge führte. Autofahrer mussten sich zudem auf offene Güterwagen begeben, um die Überfahrt zu meistern. Mit einem Preis von 23,50 Kronen für den Transport von Auto und Fahrer im Jahr 1924 war die Fähre für viele eine kostspielige Angelegenheit, die oft mehrere Tageslöhne eines durchschnittlichen Arbeiters verschlang.
Die Wiederbelebung dieser Fährroute war zudem ein Rückgriff auf eine lange Tradition der Schifffahrt in der Region. Bereits im Mittelalter war der Transport zwischen Salling und Mors mit offenen Booten, gesteuert von Ruderern, üblich. Doch diese Überfahrten waren gefährlich; ein tragisches Unglück im 18. Jahrhundert forderte das Leben von 20 Menschen, als ein Boot kentern sollte.
Nach der Einrichtung der Fährverbindung in den 1920er-Jahren entwickelte sich die durchgehend betriebene Route zwischen Pinen und Plagen rasch zu einem finanziell tragfähigen Unternehmen. Diese wirtschaftliche Stabilität ermöglichte es der Sallingsund Færgefart, auch Routen zwischen Mors und Thy, einschließlich der Næssund-Überfahrt, zu betreiben.
Ein Beispiel für die vielseitige Tätigkeit ist die Fährverbindung mittels der 1964 auf dem Werft von Søren Larsen und Sønner in Nykøbing gebauten Fähre "Næssund". Zunächst unter dem Namen "Legind Bjerge" bekannt, war sie auf der ursprünglichen Route zwischen Pinen und Plagen im Einsatz, bevor sie umbenannt wurde.
Mit der Eröffnung der Sallingsundbrücke im Jahr 1978 wurde die Fährverbindung letztendlich eingestellt, zum Zeitpunkt der Schließung verkehrten jedoch bis zu fünf Fähren im ständigen Pendelverkehr.
Die Skivebogen wird vom Historischen Verein für Skive und Umgebung herausgegeben. Interessierte können die neue Ausgabe in lokalen Geschäften wie Bøger og Papir in Nykøbing erwerben. Diese Veröffentlichung ist nicht nur ein Rückblick in die Geschichte der Region, sondern auch ein Beweis für die Wichtigkeit des maritimen Erbes Dänemarks im Zeitalter des modernen Verkehrs.