Toter Schnabelwal am Randers Fjord entdeckt – Experten hoffen auf neue Erkenntnisse
Am Sonntag entdeckte das Ehepaar Knud und Astrid Brogaard bei einem Spaziergang am Randers Fjord eine ungewöhnliche Entdeckung: am Ufer lag ein toter Wal. Zunächst hielten sie das entdeckte Tier für eine Robbe. Schnell wurde jedoch klar, dass es sich um etwas deutlich Größeres handelte. Das Paar, welches ursprünglich aus dem Raum Kopenhagen stammt und derzeit mit Freunden Urlaub macht, schätzte die Länge des Tieres auf etwa drei Meter.
Nach näherer Betrachtung und aufgrund des schlechten Zustandes des Tieres, entschied Knud, einige Fotos in einer Facebook-Gruppe für Walbeobachtungen in Dänemark zu teilen. Diese Gruppe verfolgt und dokumentiert regelmäßig Sichtungen von Meeressäugern entlang der dänischen Küste.
Schnell meldete sich Mikkel Høegh Post, konservator am Naturhistorischen Museum, zu Wort. Er identifizierte das Tier als einen Schnabelwal, was großes Interesse weckte, da diese Wale normalerweise sehr selten gesichtet werden. Schnabelwale leben meist in tiefen Gewässern weit entfernt von der Küste, was Beobachtungen dieser Art besonders spannend macht.
Mikkel Høegh Post, der seit zwei Jahrzehnten am Naturhistorischen Museum arbeitet, erläuterte, dass es sich möglicherweise um einen jungen Dögling handelt – eine Unterart des Schnabelwals, die bislang kaum in Dänemark beobachtet wurde. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, wäre dies die erste Aufnahme einer solchen Art in der Sammlung des Museums, die bislang vier Schnabelwale beherbergt.
Der Konservator plant, das Tier am kommenden Donnerstag, den 15. August 2024, am Fundort abzuholen, um es für weitere Untersuchungen in das Museum zu bringen. Eine genaue Bestimmung der Todesursache ist aufgrund des schlechten Zustandes des Tieres schwierig, aber Forscher und Tierärzte werden dennoch versuchen, Hinweise zu finden.
Besonders wird darauf geachtet, ob sich möglicherweise Plastik oder andere Fremdkörper im Magen des Wals befinden, ein Problem, das zunehmend bei Meeressäugern beobachtet wird und auf die Verschmutzung der Meere hinweist. Nach Abschluss der Analysen wird Mikkel Høegh Post die Überreste des Wals konservieren und sicherstellen, dass nur noch das Skelett übrig bleibt, welches dann der wissenschaftlichen Sammlung des Naturhistorischen Museums hinzugefügt wird.
Diese Entdeckung bietet eine seltene Gelegenheit, mehr über Schnabelwale zu lernen und die Öffentlichkeit auf die Bedeutung des Meeresschutzes aufmerksam zu machen. Sobald weitere Ergebnisse vorliegen, wird das Naturhistorische Museum diese sicherlich mit der interessierten Öffentlichkeit teilen.