Urlauber und Einheimische staunten am Samstagmorgen, den 14. Juni 2025, nicht schlecht: Auf der beliebten Nordseeinsel Rømø, genauer am Strand bei Lakolk, tummelte sich eine Herde Kühe direkt am Meer. Solche Bilder sind in Skandinavien selten zu sehen, da Weidevieh üblicherweise auf umzäunten Flächen gehalten wird. Gerade für Besucherinnen und Besucher aus Deutschland dürfte diese Szenerie überraschend sein, denn in den meisten deutschen Badeorten sind Tiere an den Stränden nicht vorgesehen – geschweige denn mitten auf dem Sandstrand.
Die Kühe gehörten laut Anwohnern einem lokalen Landwirt, der die extensive Weidehaltung an der Küste nutzt. Gerade auf den westlichen Nordseeinseln Dänemarks ist dies Teil einer jahrzehntelangen Tradition, mit der die Dünenlandschaften offen gehalten und das ökologische Gleichgewicht unterstützt werden. Der überraschende Anblick zieht in der Hochsaison regelmäßig Fotografen und neugierige Badegäste an. Auch dieses Mal wurde das Geschehen von Besuchern dokumentiert und in den sozialen Medien geteilt.
In Deutschland sind ähnliche Bilder kaum zu finden. Die dänischen Regeln zum Umgang mit öffentlichen Stränden sind weniger restriktiv, solange die Tiere nicht den Badebetrieb stören oder Müll hinterlassen. Dennoch sind die verantwortlichen Landwirte verpflichtet, auf die Sicherheit von Mensch und Tier zu achten. Passanten werden gebeten, Abstand zu halten und die Kühe nicht zu füttern. Durch entsprechende Beschilderung und Aufklärung ist das Risiko von Vorfällen bisher sehr gering geblieben.
Das seltene Zusammenkommen von Landwirtschaft und Tourismus sorgt immer wieder für Diskussionen, wird von vielen aber als Zeichen für die naturnahe Bewirtschaftung der Insel gewertet. Wer einen Ausflug nach Rømø plant, kann mit etwas Glück selbst Zeuge dieses ungewöhnlichen Schauspiels werden – ein Erlebnis, das fernab gängiger Postkartenmotive für Gesprächsstoff sorgt.
