599 Arten in nur 24 Stunden entdeckt: Dänische Bioblitz-Aktion liefert überraschende Ergebnisse

Mehr als 50 Freiwillige und Fachleute trafen sich Ende Juni 2025 im Naturnationalpark Fussingø im Westen Dänemarks für eine sogenannte Bioblitz-Aktion. Ziel dieser wissenschaftlich begleiteten Veranstaltung war es, innerhalb von nur einem Tag möglichst viele verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten zu erfassen und so ein aktuelles Bild der lokalen Artenvielfalt zu erhalten. Insgesamt wurden beachtliche 599 unterschiedliche Arten dokumentiert. Besonders bemerkenswert ist dabei der Fund von zehn sogenannten "Roten-Liste-Arten", also Arten, die als besonders gefährdet gelten und bei denen das Risiko des Verschwindens aus der Natur besteht.
Für Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ist dieses Ergebnis in mehrfacher Hinsicht interessant: Zum einen gibt es auch hierzulande zahlreiche Bioblitz-Aktionen, die zu einem besseren Naturverständnis beitragen. Die Erfahrungen aus Fussingø zeigen jedoch, wie sehr sich der Einsatz gemeinschaftlich engagierter Naturfreunde positiv auf den Schutz seltener Arten auswirken kann.
Zu den bemerkenswerten Entdeckungen gehört unter anderem die seltene Spinnenart Philodromus praedatus, die offene, sonnige Flächen mit wenigen Büschen bevorzugt. Diese Lebensräume werden künftig im Park verstärkt geschützt und gefördert. Ebenso konnten gefährdete Vogelarten, wie der Rotmilan oder die Rohrweihe, mehrfach nachgewiesen werden. Die vollständige Top-10-Liste gefährdeter Arten enthält auch solche wie den Mauersegler, die grünbeinige Teichralle sowie die knubbelige Erdkröte und seltene Sänger wie Gaukler und Rohrammer.
Hinter der Bioblitz-Aktion steht eine Kooperation zwischen der dänischen Naturbehörde und dem Staatlichen Naturhistorischen Museum. Die intensive Artenkartierung liefert nicht nur wertvolle Daten für den Naturschutz, sondern schärft auch die Aufmerksamkeit für seltene und gefährdete Arten, deren Schutz europaweite Bedeutung gewinnt. Deutsche Naturinteressierte können von den Ergebnissen lernen: Engagierte Bürgerforschung sowie gezielter Lebensraumschutz unterstützen entscheidend den Erhalt der Biodiversität. Solche Aktionen tragen dazu bei, dass gefährdete Arten neue Chancen auf ihr Überleben erhalten – sowohl in Dänemark als auch in Deutschland.