Am 2. August 2025 findet an der Küste des Lillebælt bei Gammel Ålbo ein ungewöhnliches Ereignis statt: Nach einem Jahr am Meeresgrund werden 150 Weinflaschen gehoben, die zuvor von der Winzerei Lindelyvingaard in Zusammenarbeit mit dem lokalen Campingplatz dort in 22 Metern Tiefe versenkt wurden. Die Veranstaltung beginnt um 10:00 Uhr direkt am Strand von Gammel Ålbo, wo Taucher die rund ein Jahr gelagerten Flaschen aus dem Wasser holen. Für deutsche Weinfreunde und Genießer, die sich für innovative Reifemethoden oder nordische Weinkultur interessieren, ist das ein seltener Einblick. Nach der Hebung lädt um 11:30 Uhr der Besitzer der Lindelyvingaard die Besucher zu einer Präsentation ein. Dabei geht es um die besonderen Herausforderungen der Unterwasserlagerung, die Experimente mit der Reifung und den Einfluss von Temperatur, Licht und Wasserdruck auf Geschmack und Bouquet des Weins. Für Gäste besteht anschließend die seltene Gelegenheit, die ‚Meeresweine‘ sowie weitere Produkte des Weinguts am Strand zu verkosten.
Das Unterwasserreifen von Wein ist im deutschsprachigen Raum kaum verbreitet und birgt für Spezialisten wie Laien einen Reiz: Umwelteinflüsse wie salzhaltige Luft, konstante Temperaturen und das Fehlen von Licht wirken sich auf die Entwicklung der Weine aus. Bisherige Berichte deuten auf komplexere Aromaprofile, einen weicheren Geschmack und teils spannende Unterschiede im Vergleich zur Reifung an Land hin. Für Besucher, die selbst nicht vor Ort sind, bietet die Aktion dennoch Inspiration zur Nachahmung oder Vergleich mit deutschen Experimenten, etwa in Nord- und Ostseerevieren.
Der Veranstaltungsort ist touristisch erschlossen und auch für Tagesgäste zugänglich. Besonders Camper und Liebhaber des nordischen Lebensstils kommen hier auf ihre Kosten. Ein solcher Event zeigt, wie sich lokale Initiativen mit Innovation verbinden – und neugierigen Weinfreunden das Zusammenwachsen von See und Wein näherbringen.
