Das Winterversteck der Fledermäuse: Ruhezeit in den Mønsted-Kalkgruben

In den Mønsted-Kalkgruben bei Viborg haben Besucher zurzeit eine besondere Gelegenheit: Während die Fledermäuse beginnen, ihr Winterquartier zu suchen, ist das weitläufige unterirdische Höhlensystem für Beobachtungen und interessante Einblicke geöffnet. Die Gruben, bekannt als das größte Kalkbergwerk weltweit, bieten nicht nur einen faszinierenden Einblick in die dänische Industriegeschichte, sondern nehmen auch Rücksicht auf ihre tierischen Bewohner.
Der späte September markiert für viele Fledermausarten den Beginn der Ruhephase. Sie suchen sich ihre Schlafplätze, um den bevorstehenden Winter in sicherer, möglichst störungsfreier Umgebung zu verbringen. In Mønsted herrscht daher besondere Vorsicht: Der Einsatz von Taschenlampen ist in den Gruben zurzeit untersagt, um die Tiere nicht zu stören. Besucher werden gebeten, Rücksicht zu nehmen und die Schutzmaßnahmen zu respektieren, die in erster Linie dem Erhalt der Fledermauspopulation dienen.
Das Personal der Anlage, insbesondere die Guides, informieren den ganzen Tag über das Leben der Fledermäuse, die geologischen Besonderheiten der Gruben und die Entwicklung des Kalkabbaus, die diese Region bis heute prägt. Gerade für Gäste aus Deutschland, wo geschützte Arten und naturnahe Tourismusangebote immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist ein Ausflug nach Mønsted ein interessantes Beispiel für gelungenen Artenschutz in Verbindung mit öffentlich zugänglichem Kulturerbe.
Besonders für Familien und naturinteressierte Besucher bieten die Führungen einen Mehrwert, da sie neben geologischen und historischen Fakten auch die Wechselwirkungen zwischen menschlicher Nutzung und Naturschutz beleuchten. Nach dem Besuch unter Tage lädt die umliegende Natur zu weiteren Erkundungen ein. Die wechselhafte Geschichte des Kalkabbaus, die Transformation zu einem Refugium für Fledermäuse und das Streben nach nachhaltigem Tourismus verdeutlichen, wie Kultur- und Naturschutz Hand in Hand gehen können.