In vielen Regionen Europas ist Halloween zu einem festlichen Event mit leuchtenden Kürbissen und bunten Dekorationen geworden. Doch entlang der Nordwestküste Dänemarks präsentiert sich das Fest auf eine ganz eigene, stimmungsvolle Art. Wenn am Abend des 31. Oktober die Dunkelheit einsetzt, entfaltet sich in den kleinen Orten und weitläufigen Wäldern eine Atmosphäre, die fast an alte Traditionen erinnert.
An der dänischen Nordseeküste, unter anderem in Blokhus, wurde Halloween am gestrigen Abend mit einem sogenannten Zombie Fun Run gefeiert. Der Lauf fand mitten durch dichte Wälder und schummrige Pfade statt. Neben dem sportlichen Aspekt stand dabei vor allem das Erleben der natürlichen Umgebung im Vordergrund – statt bunter Plastikdekorationen und lauter Musik dominieren hier Schatten und das leise Rascheln der Blätter im Wind. Die Veranstaltung begann kurz nach Anbruch der Dämmerung und lockte vor allem Familien und junge Erwachsene an, die das Gebiet aus ihrer Region nutzten, um etwa gemeinsam die „Untoten“ zu verkörpern.
Besonders für Reisende oder deutsche Einwohner mit Interesse am Ungewöhnlichen dürfte dieses Halloween-Erlebnis einen spannenden Kontrast zu den Gewohnheiten zu Hause darstellen. Während vielerorts in Deutschland große Halloween-Partys oder dekorierte Nachbarschaften im Trend sind, nehmen Gäste an der Westküste von Natur aus eine andere Rolle ein: Sie sind weniger Beobachter einer inszenierten Gruselshow als vielmehr Teil einer Gemeinschaft, die sich auf das Ursprüngliche und Mystische besinnt.
Abseits vom kommerziellen Rummel steht die Umgebung selbst im Fokus. Der Wandel von Tag zu Nacht, das Spiel aus Licht und Schatten und das Gefühl, sich gemeinsam mutigen Schrittes durch die Dunkelheit zu wagen, prägten die Stimmung. Nicht zuletzt sorgt diese naturnahe Herangehensweise an Halloween bei Einheimischen und Besuchern für ein authentisches, leicht schauriges Erlebnis. Wer die Region besucht, sollte dieses Stück nordischer Herbststimmung unbedingt einmal selbst erleben.
