Das dänische Sea War Museum Jutland im westjütländischen Thyborøn stand am Wochenende vom 25. und 26. Oktober 2025 ganz im Zeichen maritimer Forschung und historischer Tauchabenteuer. Anlass war das European Historical Diving Event 2025, organisiert vom Dykkerhistorisk Selskab (Gesellschaft für Tauchgeschichte), das in diesem Jahr im Themenbereich „Havets Hemmeligheder“ stattfand. Das Museum, das mit Unterstützung von Tauchspezialisten entstanden ist, bot den Gästen die Möglichkeit, verschiedene Ausstellungen, das Forschungsbibliothek sowie ein originales Taucherboot zu erkunden.

Für Besucher mit Interesse an Marinegeschichte und Unterwasserarchäologie bot der Event auch mehrere Fachvorträge. Besonders eindrucksvoll war die Präsentation zur italienischen Spezialeinheit für Taucher aus dem Ersten Weltkrieg: Überliefert ist ein nächtlicher Sabotageakt, bei dem zwei Taucher unbemerkt in einen österreichisch-ungarischen Hafen vordrangen und dort ein Kriegsschiff versenkten. Ein weiteres Thema beleuchtete bisher unbekannte Details über die möglichen Strategien im Kalten Krieg, bei denen militärische Taucher eine Rolle hätten spielen können. Am Sonntag rundete eine multimediale Präsentation über die Suche nach dem historischen Schiff „Printz Friderich“ das Wochenende ab.

Ein weiteres Highlight war der Besuch der Marinevereinigung aus Ebeltoft, die dem Museum eine seltene sogenannte „Sammelmine“ übergab. Solche Minen, einst in vielen dänischen Häfen nach Kriegszeiten aufgestellt, dienten dazu, Spenden für notleidende Seeleute und deren Familien zu sammeln. Die aufwendig restaurierte Sammelmine aus Ebeltoft ist nun Teil einer Dauerausstellung – eine interessante Facette, die den Museumsbesuch für Gäste aus Deutschland und anderen europäischen Ländern besonders macht. Über eine moderne Spendenfunktion per Mobile Pay ist es Besuchern sogar heute noch möglich, das Museum bei der Pflege und Erhaltung der Exponate zu unterstützen.

International bedeutsam bleibt das Sea War Museum Jutland als Zentrum für die Erforschung maritimer Geschichte – und als Ort, an dem die Zusammenhänge zwischen europäischer Kriegsgeschichte, Technik und zivilem Engagement lebendig vermittelt werden.