In der Umgebung von Kolding sorgt ein bedeutender archäologischer Fund derzeit für großes Interesse, auch unter deutschen Fachleuten und Geschichtsinteressierten. Bei einer geplanten Ausgrabung an einer großen Urnengräberstätte nahe Eltang konnten die Archäologen nicht nur eine eindrucksvolle Schildbuckel und eine Lanzenspitze bergen, sondern fanden auch zahlreiche weitere spannende Objekte. Bereits im Frühjahr wurden acht Urnen identifiziert, denen jüngst noch einmal zehn weitere folgten. Sechs dieser Urnen zeichnen sich durch einen besonders guten Erhaltungszustand aus, was eine fachgerechte Bergung ermöglichte. Die Forscher nutzten dazu moderne Techniken: Nach dem vorsichtigen Freilegen wurden die Behältnisse mit Gazebinden stabilisiert und mit Frischhaltefolie umwickelt, um ein zu rasches Austrocknen des Materials zu verhindern. Erst so ist eine sichere Konservierung und spätere weiterführende Analyse möglich.

Der weitere Fortgang ist für viele noch interessanter: Die sechs besonders gut erhaltenen Urnen wurden an das Bevaringscenter Sønderjylland übergeben, eine auf Konservierung spezialisierte Einrichtung. Dort stehen zunächst Röntgenuntersuchungen auf dem Programm. Mit diesen Methoden lässt sich risikofrei feststellen, was sich im Inneren der Urnen verbirgt – möglicherweise Grabbeigaben wie Waffen, persönliche Gegenstände oder wertvolle Fundstücke. Experten hoffen, dass der sensationelle Fund der Schildbuckel und der Lanzenspitze keine Einzelfälle bleiben. Vor allem Funde von Kriegergräbern geben neue Einblicke in die Bestattungs- und Sozialkultur vergangener Zeiten.

Deutsche Leserinnen und Leser profitieren von diesen Entwicklungen gleich doppelt: Zum einen unterstreicht der Fund die enge Verbindung zwischen Nord- und Mitteleuropa – Urnengräber und Bewaffnungen waren ein zentraler Bestandteil der Eisenzeit, auch südlich der dänischen Grenze. Zum anderen zeigen die angewandten Konservierungsmethoden anschaulich den Stand der aktuellen archäologischen Praxis. Für Besucherinnen und Besucher aus Deutschland empfiehlt sich ein Ausflug in die Region, sollte es in Zukunft eine Ausstellung zu den Funden geben.