Mandø, eine kleine Wattenmeerinsel im Südwesten Jütlands, rückt erneut ins Rampenlicht: Sie hat offiziell das begehrte Dark-Sky-Zertifikat erhalten. Mit dieser internationalen Auszeichnung würdigt eine Fachjury nicht nur das Engagement der Mandoer Bevölkerung für Umweltschutz, sondern hebt auch die seltene Möglichkeit hervor, einen natürlichen Nachthimmel in weiten Teilen Europas noch erleben zu können.
Die Insel Mandø ist von weiten Salzwiesen und Prielen umgeben, die bei Flut nur durch den Mandø-Damm erreichbar ist. Die Lichtverschmutzung ist hier minimal. In Zusammenarbeit mit dem Mandø Bygningskulturudvalg, dem örtlichen Ausschuss für Baukultur, wurden strenge Vorgaben eingeführt, um den natürlichen Nachthimmel zu erhalten: Die Straßenbeleuchtung auf der Insel wurde so angepasst, dass sie Tiere und Pflanzen möglichst wenig stört und das sternenklare Erlebnis für Besuchende verbessert.
Auch für Deutschland ist diese Entwicklung von Bedeutung. Viele Bürgerinnen und Bürger aus Norddeutschland besuchen Mandø im Rahmen ihrer Wattenmeer-Ausflüge oder nehmen an Führungen zum Thema Dunkelheit und Sternenhimmel teil. Die Dark-Sky-Zertifizierung macht Mandø künftig besonders attraktiv für Astrotouristen und Naturfreunde aus Schleswig-Holstein und Hamburg.
Vertreterinnen des Mandø Bygningskulturudvalg betonen, dass die Insellage eine besondere Verantwortung birgt: Es gilt, das empfindliche Ökosystem zwischen Ebbe und Flut zu schützen. Die offizielle Anerkennung als Dark-Sky-Gebiet unterstreicht den Stellenwert moderner Techniken im Einklang mit traditionellem Inselleben. So wurden etwa bei neuen Bauprojekten auf blendfreie Beleuchtung und innovative Abschirmung geachtet.
Nicht nur während der Urlaubssaison lohnt ein Abstecher für Nachthimmel-Beobachtungen: Zu bestimmten Zeiten lassen sich die Milchstraße, Sternschnuppen und besondere Lichtphänomene beobachten. Über aktuelle Veranstaltungen informiert der Mandø Bygningskulturudvalg regelmäßig auf eigenen Kanälen.
