Das Sea War Museum Jutland setzt die Berichterstattung über das Schicksal des berühmten dänischen Segelschulschiffes „København“ fort. Das Schiff verschwand im Januar 1929 während einer Fahrt von Buenos Aires nach Australien spurlos mit 60 Besatzungsmitgliedern an Bord – ein bis heute ungelöstes Rätsel der Schifffahrtsgeschichte.

Die jüngsten Spekulationen wurden durch den Fund eines Wracks im südlichen Indischen Ozean neu entfacht. Das Wrack wurde am 19. Dezember 2015 entdeckt, während nach dem verschwundenen malaysischen Flugzeug MH370 gesucht wurde. Die Position des Wracks auf einer alten Segelschiffroute nach Australien ließ den Verdacht aufkommen, es könnte sich um die „København“ handeln.

Mittels moderner Tiefseescanner konnten Wissenschaftler des Western Australian Museum das Wrack trotz 3,7 Kilometern Wassertiefe analysieren. Die Ergebnisse zeigten: Es handelt sich zwar um ein großes Segelschiff aus Eisen oder Stahl, gebaut um 1900, doch das Schiff ist mit 67 bis 68 Metern Rumpflänge deutlich kürzer als die „København“, die als weltgrößte Fünfmastbark gebaut wurde und eine Länge von 108 Metern aufwies. Somit wurde die Theorie, die „København“ gefunden zu haben, widerlegt.

Für deutsche Leser mit Interesse an maritimer Geschichte ist der Fall dennoch spannend – besonders, weil die Suchmethoden und Forschungen beispielhaft zeigen, wie Tracking- und Scantechnologien helfen, Meeresgeschichte aufzuklären. Das Sea War Museum Jutland in Thyborøn bietet vertiefende Einblicke und Rabatte für Kombi-Besuche mit den Ausstellungen „Havets Hemmeligheder“. Zudem ist ein Spaziergang durch den nahegelegenen Mindepark für Jyllandsslaget lohnenswert.

Wer sich für Routen der historischen Segelschifffahrt und internationale Schicksale interessiert, kann im Museum nicht nur Dänemarks Geschichte entdecken, sondern auch Europas Verbindungen zur See erleben.