„Arkivernes dag“ rückt dänische Befreiungsgeschichte ins Licht
Der 1. November bietet in der Syddjurs Kommune eine außergewöhnliche Gelegenheit, in die bewegte Regionalgeschichte einzutauchen: Am Samstag findet dort der landesweite „Arkivernes dag“ statt, bei dem lokale Archive an mehreren Standorten ihre Türen öffnen und besondere Einblicke in die Befreiungszeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg bieten.
Historisch Interessierte können zwischen 10 und 16 Uhr verschiedene Archive besuchen. Herausragend sind die Ausstellungen im Stadtarchiv von Ebeltoft (Maltvej 8, 10–13 Uhr) und im Rønde Egnsarkiv (Lufthavnsvej 10A, Feldballe, 10–16 Uhr). Beide zeigen Dokumente und Fotos zur deutschen Besatzung sowie zur dänischen Befreiung. Der diesjährige thematische Schwerpunkt: das 80-jährige Jubiläum der Befreiung Dänemarks im Jahr 1945. Exponate zeigen u.a. Bilder vom Tirstrup-Flugplatz, das Schicksal der lokalen Flüchtlingslager und den Widerstand, aber auch die Rolle des Gutes Kalø.
Das Mørke Egnsarkiv (Skolevej 19, Mørke, 14–15 Uhr) beleuchtet die lokalen Auswirkungen des Krieges mit Zeitzeugenaussagen, die am Veranstaltungstag sogar live vorgelesen werden. Molsarkivet (Knebel Bygade 31, Knebel, 11–14 Uhr) präsentiert ebenfalls Besatzungszeit-Materialien und bittet Besucher, eigenes historisches Material beizusteuern. Midtdjurs Lokalarkiv (Bugtrupvej 33, Kolind, 14–16 Uhr) lädt zur besonderen Erzählstunde über die turbulenten Wochen nach dem 5. Mai 1945 mit Gastrednerin Anne Kirstine Langkjer ein.
Für deutsche Besucher bieten diese vielfältigen Veranstaltungen die Möglichkeit, die dänische Perspektive auf Befreiung und Besatzung kennenzulernen und regionale Eigenheiten im Dialog europäischer Erinnerungskultur zu begreifen. Die Archive liegen gut erreichbar an der zentralen Ostküste Jütlands, unweit beliebter Feriendestinationen. Wer Dänemark aus historischer Sicht erlebt, versteht auch den hohen Stellenwert der Unabhängigkeit und den starken bürgerschaftlichen Zusammenhalt im Alltag.