Im Tirpitz-Museum an der dänischen Westküste erinnert eine Ausstellung an ein außergewöhnliches Ereignis im November 1911: Damals geriet ein deutscher Fischerkutter südlich von Blåvand während eines Sturms in Lebensgefahr. Die Wetterbedingungen waren äußerst bedrohlich, als das Schiff auf ein Riff auflief und die Besatzung in Seenot geriet.
Ein aufmerksamer Strandwächter schlug Alarm. Unter der Leitung von Klemmen Karstensen, dem Kapitän des lokalen Seenotrettungsbootes, machten sich 14 Männer auf, um im tobenden Sturm Hilfe zu leisten. Die Rettungsaktion auf der tosenden Nordsee war gefährlich: Gewaltige Wellen zerbrachen mehrere Ruder der kleinen Rettungsboote. Erst nach vier Stunden harter, koordinierter Anstrengung gelang es den Rettern, das deutsche Schiff zu erreichen. Mithilfe einer Rettungsleine konnten schließlich alle 13 Fischer an Bord gerettet werden.
Für deutsche Besucher bietet die Ausstellung „Den skjulte Vestkyst“ des Museums die Möglichkeit zu erfahren, wie eng die historischen Verbindungen zwischen der Region und den Nachbarländern sind. Die Audioguides sind auch auf Deutsch verfügbar. Dazu machen Hinweise auf kostenlosen Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren das Museum zusätzlich attraktiv – besonders für Familien, die während der Ferien in der Region verweilen.
Der Vorfall von 1911 zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit und Mut an den Küsten damals waren – auch über Landesgrenzen hinweg. Heute bildet die Geschichte auch eine Brücke zwischen deutschen und dänischen Nordseegästen. Das Tirpitz-Museum ist nicht nur Anlaufstelle für Geschichtsinteressierte, sondern vermittelt wichtige Aspekte der gemeinsamen maritimen Vergangenheit.
