Dronninglund Kunstcenter eröffnet die Ausstellung ‚URO‘: Kunst im Spiegel gesellschaftlicher Unruhe

Im Dronninglund Kunstcenter in Nordjütland wurde am Sonntag, 4. Mai 2025, die zweite große Ausstellung des Jahres eröffnet. Unter dem Titel ‚URO‘ – auf Deutsch etwa ‚Unruhe‘ – widmen sich 15 professionelle Künstlerinnen und Künstler dem diffusen Spannungsfeld gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen. Migration, Kriege, Ressourcenknappheit, Überkonsum und Forderungen nach grüner Transformation bilden den thematischen Rahmen.
Die beteiligten Mitglieder der Künstlergruppe OK 18 bringen Malerei, Skulpturen, Grafik und Keramik zusammen. Die Ausstellung wird von der Leiterin der Kunstbygningen i Vrå, Signe Højmark, eröffnet. Sie betonte, dass zeitgenössische Kunst einen besonderen Zugang zu Unsicherheiten bietet, denen auch Menschen außerhalb Dänemarks gegenüberstehen. Gerade in krisengeprägten Zeiten kann Kunst zum Nachdenken anregen, Gemeinschaft stiften und Perspektiven öffnen, ohne eindeutige Lösungen anzubieten.
Unter den ausgestellten Werken reflektiert Inka Sigel Naturthemen in abstrakten Acrylbildern. Ihre Technik, mit halb-kontrolliertem Farbfluss zu arbeiten, verweist auf die Unvorhersehbarkeit natürlicher Prozesse, was nicht zuletzt auch auf aktuelle Umweltdebatten anspielt. Kaare Nielsen, ein weiterer Künstler, verbindet Ölgemälde mit fotografischer Inspiration. Sein Bild ‚Dog Handler‘ geht auf eine Szene in New York zurück und steht exemplarisch für das Wechselspiel von spontaner Impression und nachträglicher künstlerischer Verarbeitung.
Die Vielfalt der ausgestellten Arbeiten umfasst Malerei, Grafik, Schmuckkunst, Keramik und Skulpturen. Weitere Künstlerinnen und Künstler sind u. a. Else Elisabeth Andersen, Pernille Andersen, Thomas Dausell, Helga Exner, Karen Marie Fredslund, Finn Have, Buller Hermansen, Katrine Hvid, Poul Jepsen, Erling Leick, Lone Pedersen und Vibeke Nørgaard Rønsbo.
Die Ausstellung in Dronninglund verdeutlicht, wie künstlerische Reflexion helfen kann, vielschichtige gesellschaftliche Bewegungen zu begreifen und auszuhalten. Für Besucher aus Deutschland dürfte besonders interessant sein, wie in Zeiten von Unsicherheit und Umbruch länderübergreifend nach neuen Formen von Austausch und Verständnis gesucht wird.