Mit dem Einbruch des Winters verwandeln sich die Mønsted Kalkgruber, ein altes Kalkbergwerk nahe Viborg, in einen Refugium für schätzungsweise 15.000 überwinternde Fledermäuse. Diese riesigen Höhlensysteme, einst von Kalkhauern tief in den Kalkstein gegraben, werden außerhalb der Bergbausaison zum Zufluchtsort für mehrere Fledermausarten, darunter das Große Mausohr und die Wasserfledermaus.

Was dieses Naturphänomen besonders macht: Besucher dürfen – unter Aufsicht – die Gruben auch im Winter betreten. Die Temperatur in den weitläufigen Gängen bleibt konstant um die 8 Grad Celsius, bei hoher Luftfeuchtigkeit. So können Interessierte nicht nur einen Einblick in die Arbeit der historischen Kalkhauer erhalten, sondern auch die Chance nutzen, Fledermäuse leise schlafend am Gewölbe hängen zu sehen. Die Tiere sind durch Mitarbeitende und strenge Zugangsregeln geschützt, Störungen werden minimiert.

Für Reisende aus Deutschland ergibt sich ein spannender Ausflug: Die Mønsted Kalkgruber liegen etwa 100 Kilometer westlich von Aarhus und sind bequem mit dem Pkw erreichbar. Die Anlage gilt als eines der größten Kalkbergwerke weltweit – und ist fast ganzjährig geöffnet, mit Ausnahme der empfindlichen Wochen im Frühjahr, wenn die Fledermäuse ihren Winterschlaf beenden.

Es empfiehlt sich eine Führung, die sowohl naturkundliche als auch historische Hintergründe erklärt. Im Winter werden spezielle Lampenbenutzt, um die Tiere nicht zu stören. Für Naturbegeisterte und Familien ist der Besuch der Gruben in den Wintermonaten ein außergewöhnliches Erlebnis abseits des klassischen Dänemark-Tourismus. Auf diese Weise wird nicht nur die regionale Geschichte vermittelt, sondern auch das Bewusstsein für den Schutz bedrohter Fledermausarten gestärkt.

Wer einen Ausflug plant, sollte warme Kleidung mitbringen und das Fotografieren ohne Blitzkameras respektieren. Parkplätze und ein kleines Besucherzentrum stehen vor Ort zur Verfügung.