Am Samstag, den 8. November, verwandelt sich die Insel Læsø in einen Schauplatz für maritime Geschichte und Nachdenklichkeit. Im Rahmen des Events „Lys i Mørket“ erhalten Besucherinnen und Besucher einen besonderen Einblick in die jahrhundertealte Verbindung der Insel mit dem Meer und seinen Gefahren. Beginnend mit einer Abendveranstaltung in der Byrum Kirke erleben Gäste nicht nur musikalische Einstimmung, sondern auch eine atmosphärische Zeitreise entlang schicksalhafter Schiffsunglücke.

Im Anschluss an das Konzert geht es gegen 23:15 Uhr zu Fuß weiter zum Museumshuset. Dort stehen Berichte über die zahlreichen Schiffsstrandungen rund um Læsø im Mittelpunkt – ein Thema von historischer und wirtschaftlicher Bedeutung für die Insel. Im Fokus: das Wrack des Linienschiffs Printz Friderich, das von einer Unterwasser-Gruppe 2018 entdeckt wurde. Durch fundierte Erläuterungen erfahren Interessierte mehr über die dramatischen Rettungsaktionen und die Herausforderungen der Bergungsarbeiten.

Die Wanderung führt danach weiter zum Thorvald Hansens Tårn. Gegen 23:45 Uhr berichtet die Figur des Steuermanns Jacob Jønsson eindrucksvoll vom Untergang der schwedischen Schoner Alexander im November 1856. Hier wird deutlich, wie eng Hoffnung, Verzweiflung und Solidarität auf Læsø während der stürmischen Winter miteinander verflochten waren. Zwischen 1858 und 1886 kam es laut historischen Quellen zu 316 Strandungen rund um die Insel, darunter 122 Totalverluste.

Diese Veranstaltung eignet sich nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern auch für Familien und alle, die nach einem authentischen Erlebnis abseits touristischer Pfade suchen. Wer Dänemarks maritimes Erbe besser verstehen möchte und sich für nachdenkliche Geschichten über Mut und Menschlichkeit – weit abseits klassischer Urlaubsklischees – interessiert, findet hier tiefe Einblicke. Das vollständige Programm ist auf der offiziellen Webseite der Insel einsehbar. Ein Besuch der Veranstaltung ist eine seltene Gelegenheit, bewegende Geschichten direkt am Ort ihres Geschehens zu erleben – ein Angebot, das auch für Gäste aus Deutschland reizvoll ist.