Im dänischen Hafen von Horsens fand in diesem Jahr eine besondere Aktion statt, von der auch deutsche Naturinteressierte lernen können. Vier Bürger namens Birthe, Ole, Jesper und Per, die gemeinsam Teil der Vereinigung Horsens Fjordhave sind, betreiben in der Lystbådehavn von Horsens eine Muschelzucht. Normalerweise werden die dort gezüchteten Miesmuscheln für gesunde und schmackhafte Mahlzeiten verwendet, die sie entweder gemeinsam genießen oder einzeln mit nach Hause nehmen.
In diesem Jahr jedoch fiel die Ernte der blauschaligen Meeresbewohner so üppig aus, dass der Eigenverbrauch nicht mehr möglich war. Stattdessen entschied sich die Gruppe dazu, 50 Kilogramm Muscheln der Umwelt zurückzugeben: Die Tiere wurden im Fjord ausgesetzt, genauer gesagt am künstlich angelegten Steinriff bei Husodde. Mit tatkräftiger Unterstützung des Südostjütländischen Brandschutzes erfolgte das Ausbringen der Muscheln unter professioneller Aufsicht.
Das Ziel dieser Aktion: Die Muscheln verbessern die biologische Qualität des Wassers, indem sie überschüssige Nährstoffe filtern. Diese Nährstoffe würden sonst das Wasser trüben und die Lebensbedingungen für andere Arten im Fjord verschlechtern. Solche lokalen Initiativen haben daher zugleich ökologischen wie auch sozialen Mehrwert. Für die Feuerwehr bot der Tag Gelegenheit zu realitätsnahen Übungen auf dem Wasser – eine Kombination aus Umweltschutz und Katastrophenschutz-Training.
Interessant für Leser aus Deutschland ist, dass derartige Projekte auch nordeuropäische Gewässer betreffen könnten und eine Verbindung zwischen Naturschutz und bürgerschaftlichem Engagement schaffen. Wer als Urlauber oder Anrainer nachtragende Überschwemmungen oder Algenblüten beobachtet, findet hier ein konkretes Praxisbeispiel für ursachengerechtes Handeln.
Weitere Informationen und aktuelle Berichte zur Naturwiederherstellung im Horsens Fjord gibt es auf der stetig aktualisierten Webseite der Initiative.
