Drei große Seen der Region Vejle – Rørbæk Sø, Nedersø und Kulsø – stehen vor einer umfassenden ökologischen Sanierung. Die Kommune Vejle hat dafür jüngst 22,7 Millionen Kronen von der dänischen Behörde für Grünflächengestaltung und Gewässerumwelt erhalten. Ziel der Investition ist es, die Wasserqualität und das ökologische Gleichgewicht in den Seen signifikant zu verbessern.
Die Maßnahmen, die von 2026 bis 2029 umgesetzt werden, setzen vor allem auf Biomanipulation: Bis zu 80 Prozent der dort lebenden Weißfischarten wie Brassen und Rotaugen sollen aus den Seen entnommen werden. Insgesamt werden so etwa 30 Tonnen Fisch aus den Gewässern entfernt, um Platz für ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Friedfischen und Raubfischen zu schaffen. Der entnommene Fisch findet allerdings weiterhin Verwendung: Er wird an den Givskud Zoo abgegeben, wo er als Tierfutter dient.
Ergänzend dazu steht die Reduktion von Phosphor im Sediment der Seen im Mittelpunkt der Sanierung. Hierzu werden rund 860 Tonnen Phoslock, ein natürliches Tonprodukt zur Phosphorbindung, auf Flächen über zwei Meter Tiefe ausgebracht. So wird verhindert, dass sich gelöster Phosphor ins Wasser löst und das Algenwachstum begünstigt. Ein Nebeneffekt: Die Wassertransparenz und die Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen werden reaktiviert.
Auch die Verbindung zu Nachbarseen wird berücksichtigt. Eine begleitende Fischentnahme im nahegelegenen Ensø in der Ikast-Brande Kommune soll verhindern, dass Brassen und Rotaugen wieder in die restaurierten Seen einwandern.
Für deutsche Leser mit Interesse an Naturschutz oder Angelurlauben in der Region lohnt sich ein genauer Blick auf das Projekt. Die erwartete Verbesserung der Wasserqualität kann langfristig auch touristische und ökologische Potenziale stärken. Gerade Angler und Natururlauber könnten von dem verbesserten Gleichgewicht in den Seen profitieren. Das Monitoring der Umsetzungsmaßnahmen dürfte interessante Einblicke für Umwelt-Initiativen geben und kann für Gemeinden in Deutschland als Vorbild dienen.
