Die dänische Stadt Vejle hebt die Bedeutung städtischer Bäume in ihrer Kommune beispielhaft hervor. Mehr als 10.000 Bäume verschönern die Orte von Vejle. Etwa 4.000 davon wurden im Detail gescannt, um exakte Informationen zu deren Umweltwirkung zu sammeln und diesen Wert der Öffentlichkeit begreifbar zu machen.
Im Mariapark, einer bekannten Grünanlage Vejles, sind die dortigen Bäume mit informativen Hinweisen versehen, die SpaziergängerInnen auf charmante Art Wissenswertes vermitteln. Die Linde, zusammen mit anderen Baumarten wie Japanischer Kirschbaum, Robinie und Rosskastanie, übernimmt wichtige ökologische Aufgaben: Sie binden CO₂, filtrieren die Luft, kühlen ihre Umgebung durch Schatten und Blattverdunstung, fangen Regenwasser auf und produzieren Sauerstoff.
Ein interessanter Vergleich zeigt die Bedeutung: Pro Stunde Social-Media-Nutzung entstehen rund 400 Gramm CO₂. Ein einzelner, über Jahrzehnte gewachsener Baum wie die Linde hat etwa 2,7 Tonnen CO₂ gebunden – das entspricht dem Ausstoß von fast 6.800 Stunden Social-Media-Nutzung. Die jährlich von allen erfassten Stadtbäumen gebundenen 157.747 kg CO₂ und die Produktion von über 416.000 kg Sauerstoff unterstreichen die zentrale Rolle der Bäume für Klima und Lebensqualität in der Stadt.
Für deutsche Leser ist bemerkenswert, dass Vejle ein Paradebeispiel für digital unterstütztes Stadtgrünmanagement bietet. Im Rahmen des Projekts werden die Leistungen der Stadtbäume gemessen und transparent vermittelt. Diese Herangehensweise könnte auch anderen Kommunen als Modell dienen, um nicht nur den tatsächlichen ökologischen Gewinn sichtbar zu machen, sondern auch bürgernah für Wertschätzung des Stadtgrüns zu werben.
Darüber hinaus kündigte die Kommune neue Pflanzungen entlang der Einfallstraßen an, um Stadtklima und Lebensqualität weiter zu verbessern. Besucher und Interessierte können beim Spaziergang im Mariapark zahlreiche weitere Fakten zu den Stadtbäumen entdecken.
