Japanischer Senior erklimmt als ältester Mensch den Fuji

Am frühen Morgen des 5. August 2025 bestieg Kokichi Akuzawa den Gipfel des Mount Fuji und schrieb damit Geschichte: Mit 102 Jahren gilt er ab sofort als ältester Mensch, der Japans höchsten Berg bezwungen hat. Die Guinness World Records haben seinen außergewöhnlichen Erfolg bestätigt.
Akuzawas Aufstieg begann im Basislager an der Yoshida-Route, einem der beliebtesten Wege auf den Fuji. Für ältere oder wenig erfahrene Wanderer bedeutet der Aufstieg von über 1.300 Metern Höhendifferenz eine enorme Herausforderung. Viele starten nachts, um pünktlich zum Sonnenaufgang den 3.776 Meter hohen Gipfel zu erreichen. Das bergige Terrain, raue Wetterbedingungen und der rapide Sauerstoffabfall in großer Höhe machen die Besteigung selbst für junge, fitte Menschen zu einem ambitionierten Ziel.
Der aus Maebashi stammende Akuzawa, geboren 1923, hatte für seine Tour am Fuji jahrelang trainiert. Wöchentlich bestieg er Berge in seiner Heimatregion, um seine Ausdauer und Trittsicherheit zu verbessern. Während seines letzten Aufstiegs mussten Helfer ihn am steinigen Abschnitt nahe der achten Station kurzzeitig unterstützen. Doch Akuzawa erreichte schließlich aus eigener Kraft das Ziel – den legendären Kraterrand des Fuji.
Für deutsche Leser ist diese Geschichte besonders inspirierend. Der Fuji gilt als Symbol für Ausdauer und spirituelle Erneuerung. Die erfolgreiche Besteigung durch einen Hochbetagten unterstreicht einen neuen Trend: Weltweit setzen immer mehr ältere Menschen auf Aktivität und Abenteuersport. Japan belegt aus demografischer Sicht einen Spitzenplatz beim Anteil an über Hundertjährigen. Akuzawas Leistung rückt die Frage ins Zentrum, wie Bewegung und Zielsetzung zur Lebensqualität im Alter beitragen können.
Auch in Europa wächst das Interesse an sogenannten „Altersrekorden“ in Sport und Outdoor – nicht als Leistungsschau, sondern als Ansporn für Gesundheit und soziale Teilhabe. Akuzawas Geschichte zeigt: Mit gezielter Vorbereitung ist selbst im hohen Alter mehr möglich, als viele glauben.