Johannes V. Jensen og Thit Jensen Museum bewahrt dänisches Kulturerbe

In Farsø, im Norden Jütlands, befindet sich ein für die dänische Literatur bedeutendes Museum: das Johannes V. Jensen og Thit Jensen Museum. Es ist im Geburtshaus von Johannes V. Jensen untergebracht, dessen Name vielen in Deutschland als Literaturnobelpreisträger aus dem Jahr 1944 bekannt ist. Besonders bemerkenswert ist die Geschichte des Museums selbst. Ende der 1980er-Jahre drohte das kleine, weiß getünchte Gebäude an Farsøs Hauptstraße dem Abriss zum Opfer zu fallen – ein Schicksal, das viele historische Gebäude in ländlichen Regionen ereilt hat. Dem entschied sich jedoch die örtliche Lions Club entgegenzustellen. Mit viel Engagement und durch das Sammeln von Mitteln gelang es der Gemeinschaft, das Haus zu retten und schließlich zu einem Museum umzugestalten.
Die offizielle Einweihung fand am 7. September 1991 statt; unter den Gästen waren auch zehn Nachkommen von Johannes V. Jensen. Das Museum bietet heute einen einzigartigen Einblick in das Leben und Werk des Schriftstellers, der neben weit bekannten Romanen wie „Königsfall“ und der Romanreihe „Die lange Reise“ noch zahlreiche Essays, Gedichte und Reisebeschreibungen verfasste. Besucher finden nicht nur Erinnerungsstücke aus dem Privatleben Jensens, sondern lernen ebenfalls seine Schwester Thit Jensen kennen, die in Dänemark eine ebenso angesehene Autorin war.
Für deutsche Besucher ist interessant, dass das Museum einen umfassenden Blick in die dänische Geisteshaltung und Literatur der Moderne gewährt. Viele von Jensens Werken, etwa die Himmerland-Geschichten, spiegeln die dänische Landschaft und Mentalität wider. Zudem ist das Museum ein gelungenes Beispiel eines ehrenamtlichen Erhalts von Kulturgut. Wer sich für Literaturgeschichte, Kulturvermittlung und regionales Engagement interessiert, findet hier ein lohnendes Ziel abseits der üblichen Städte.