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An den Wänden einer geräumigen, modernen Kunstgalerie sind verschiedene farbenfrohe Gemälde ausgestellt, mit denen die Besucher interagieren können.

Kunstprojekt in Kolding: Schüler werden zu Kuratoren im Rahmen von Trapholt To Go

In der Stadt Kolding im Süden Jütlands erleben Schülerinnen und Schüler aktuell Kunst auf innovative Weise. Im Rahmen des Projekts „Trapholt To Go“ kooperieren insgesamt 42 fünfte Klassen, darunter auch die 5.C der Vonsild Skole, mit dem renommierten Kunstmuseum Trapholt. Beim Besuch des Museums wurden die Teilnehmenden eingeladen, Kunst neu zu entdecken – mit allen Sinnen. Neben klassischen Betrachtungsaufgaben waren die Schüler besonders dazu angehalten, Farben zu schmecken und Kunstwerke zu fühlen. Diese unkonventionellen Ansätze sollen das Interesse junger Menschen wecken und Hemmschwellen abbauen. Binnen kurzer Zeit wurde zum Beispiel aus einer normalen Mintpastille ein farbiges Geschmackserlebnis – eine Übung, die Kreativität und Wahrnehmung der Kinder schult. Besonders spannend für die teilnehmenden Klassen: Sie durften jeweils ein Kunstwerk auswählen, das sie in den kommenden Monaten „adoptieren“ und begleiten werden. Die Auswahl erfolgte mithilfe interaktiver Technologien und mit Unterstützung von sogenannten Kunstscannern. Das ausgewählte Werk wird, solange Trapholt renoviert wird, in den Schulen betreut. Gleichzeitig bleibt der Kontakt zu den Experten des Museums bestehen, um im Unterricht nicht nur klassisches Wissen, sondern auch kreative Zugänge zu fördern und eine Verbindung zur realen Kunstwelt herzustellen. Die Schüler fungieren dabei nicht nur als Kunstbetrachter, sondern übernehmen elementare Aufgaben in der Vermittlung und Interpretation ihrer Werke. Ihr Beitrag wird einen festen Platz in der Wiedereröffnungsausstellung 2027 finden. Die Initiative zielt darauf ab, jungen Menschen zu zeigen, dass Kunst nicht elitär oder unzugänglich sein muss, sondern ein elementarer Bestandteil der gesellschaftlichen Bildung sein kann. Für Besucher aus Deutschland ist das Projekt auch deshalb interessant, weil es pädagogische Trends und innovative Methoden der Kunstvermittlung demonstriert – vieles davon könnte als Inspiration für eigene Bildungsprojekte in Deutschland dienen.