Mit dem Ende der Besuchersaison in den weltbekannten Mønsted Kalkgruber hat der Fokus sich auf die geflügelten Wintergäste verlagert. Am vergangenen Freitag schlossen sich die Tore der Kalkgruben nahe Viborg nach einer erfolgreichen Saison mit 93.933 registrierten Besuchern. Für deutsche Naturinteressierte bietet dieses einzigartige Höhlensystem weit mehr als nur eine touristische Attraktion: Seit Jahrzehnten beheimatet die ehemalige Kalkmine eine der größten Fledermauskolonien Nordeuropas.
Durch das milde Herbstwetter sind noch immer einige Tiere auf der Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Nach den letzten Zählungen haben sich seit 1. August rund 14.000 Fledermäuse im weit verzweigten Tunnelsystem niedergelassen oder erkunden aktuell die verschiedenen Untergründe, um ihr ideales Plätzchen für die kommenden Monate zu finden. Allein in der vergangenen Woche wurden weitere 1.400 neue Fledermäuse gesichtet. Insbesondere das jährliche Schauspiel der Ein- und Ausflüge der Tiere ist ein Spektakel für Fledermausfreunde. Besucher und Interessierte in Deutschland haben die Möglichkeit, das Verhalten der Tiere auch aus der Ferne zu verfolgen – der Betreiber stellt eine Live-Zählung online bereit. Über diesen Link können Naturbegeisterte Einblicke in aktuell registrierte Fledermauspopulationen erhalten.
Der Strukturwandel der Grube von einem Industrieort hin zu einem geschützten Lebensraum unterstreicht die Bedeutung von Umweltschutz und Biodiversität in Skandinavien. Ein Besuch bei den Mønsted Kalkgruber bleibt für viele ein Höhepunkt – außerhalb der Saison lohnt sich ein digitaler Blick ins Monitoring. Gerade für Wissenschaftler und Naturliebhaber aus Deutschland ergibt sich daraus die Chance, Entwicklungen von Fledermauspopulationen über Landesgrenzen hinweg zu beobachten und zu vergleichen.