Im Nationalpark Thy an der Nordseeküste Jütlands zeigt sich aktuell die Natur von ihrer inspirierenden Seite. Zwei ehrenamtliche Naturliebhaber haben im Rahmen des alljährlichen Julekalender-Projekts seltene Vogelarten dokumentiert, was auch für Naturfreunde in Deutschland von Interesse ist.
Hans Jørn Ølgaard Madsen hat eine Heidelerche gesichtet, die lange im Gebiet rund um Præstens Sti und Tyskebakken vermisst wurde. Diese Areale waren 2004 einem schweren Brand zum Opfer gefallen, in dessen Folge viele Vogelarten zunächst verschwanden. Die erneute Anwesenheit der Heidelerche, die im März gesichtet wurde, gilt als Zeichen für die fortschreitende Regeneration des Lebensraums. Die Heidelerche steht auch in Deutschland unter Schutz und ist ein Indikator für gesunde Heidelandschaften.
Fast am gleichen Ort in der Stenbjerg Plantage konnte Anna Hamborg eine Tannenmeise mit ihrem Nachwuchs beobachten. Das Bild entstand an einem Frühlingstag, an dem die kleine Meise in dem gebrannten Areal fleißig ihre Jungvögel fütterte. Die Rückkehr dieser Art, die durch Brände und Lebensraumverluste auch in Deutschland betroffen ist, wird positiv gewertet.
Der Nationalpark Thy, das größte Wildnisgebiet Dänemarks, zieht besonders im Winter zahlreiche Besucherinnen und Besucher an, die auf eine nachhaltige Verbindung von Naturschutz und Erholung Wert legen. Die Initiative, über den Julekalender Naturbeobachtungen zu teilen, macht nicht nur lokale Fortschritte sichtbar, sondern ist auch Vorbild für grenzüberschreitende Kooperationen in Sachen Biodiversität. Für deutsche Gäste bietet sich die Möglichkeit, die Region außerhalb der Hauptreisezeit zu erleben und sich inspirieren zu lassen, wie naturnahe Erholung und Artenschutz gelingen können.
