Nach eineinhalb Jahren intensiver Planung und erfolgreicher Fördermittelakquise erhält die Kleinstadt Mariager in Nordjütland einen neuen Anziehungspunkt: Eine moderne Badebrücke am Færgehagen in unmittelbarer Nähe des Hafens. Die Brücke, die am 4. Juli 2025 um 16 Uhr offiziell eingeweiht wird, löst die bisherige Sommer-Floating-Brücke ab, die im vergangenen Oktober bei einem Brandsturm zerstört wurde. Für die deutsche Leserschaft ist besonders hervorzuheben, dass das Projekt aus einer gemeinsamen Initiative von Anwohnern, lokalen Vereinen und großzügigen Sponsoren hervorgegangen ist – eine beeindruckende Leistung, die die Bedeutung von Bürgerengagement und Stadtteilentwicklung in Skandinavien unterstreicht.

Im Unterschied zur alten Brücke ist das neue Bauwerk ganzjährig nutzbar. Damit profitieren Winterbader, Urlaubsgäste, Einheimische und Touristen gleichermaßen. Ziel ist neben dem reinen Badevergnügen auch die Förderung von Begegnungen, Naturerleben und Stadtidentität: Die neue Brücke soll sich als Treffpunkt und Wahrzeichen etablieren und den Zugang zum Fjord erleichtern.

Die Bauweise setzt auf nachhaltige Materialien: Salzwasserbeständiges Aluminium bildet die Struktur, das Deck besteht aus langlebigem Holz und das Bauwerk ist mit einer 10-Jahres-Garantie versehen. Dennoch steht die Frage der langfristigen Wartungskosten noch offen. Bisher gibt es keine Regelung zur Finanzierung der jährlichen Inspektionen und etwaigen Reparaturen.

Eine Besonderheit: Das Design enthält ein rundes Element mit dem Birgitta-Emblem, entworfen von lokalen Winterbadern. Diese übernahmen auch die Initiative für die erste Skizze der Brücke – gezeichnet von Annemarie Christensen, deren Fachwissen als ehemalige Mitarbeiterin eines Bauunternehmens das Projekt entscheidend voranbrachte.

Der Bau begann zuletzt mit dem Küstenabschnitt. Die Errichtung der 15 Meter durchmessenden Birgitta-Kreisstruktur auf dem Wasser stellt eine logistische Herausforderung dar, da sie witterungsabhängig montiert werden muss. Das Ziel lautet jedoch, die Arbeiten noch vor dem Einweihungstermin abzuschließen. Mit dem neuen Bauwerk unterstreicht Mariager den Trend vieler skandinavischer Kleinstädte, Naturnähe, Gemeinschaft und nachhaltige Stadtentwicklung in den Mittelpunkt zu stellen – ein Modell, das auch für Kommunen in Deutschland interessant sein könnte.