Neues Feuchtgebiet bei Sjølund stärkt Artenvielfalt und Umweltschutz am Kleinen Belt

Die dänische Gemeinde Kolding hat am 4. Juni 2024 ein neues Feuchtgebiet nördlich von Sjølund eingeweiht – ein Umweltprojekt, das auch für deutsche Leserinnen und Leser von Interesse ist. Die Mosaiklandschaften Oles Mose und Kurkmose wurden in Zusammenarbeit zwischen der Kommune und örtlichen Grundbesitzern wiederhergestellt. Die Renaturierung verzichtet künftig vollständig auf künstliche Entwässerung, wodurch sich natürliche Wasserverhältnisse etablieren konnten.
Dieses Projekt hat gleich mehrere positive Effekte: Jährlich werden 5,8 Tonnen Stickstoff aus dem Wasser gefiltert, bevor diese in den ökologisch sensiblen Kleinen Belt gelangen. Ein wichtiger Schritt, um die Wasserqualität und das Gleichgewicht im Meeresschutzgebiet zu bewahren. Zusätzlich wird die CO2-Emission durch die nasse Moorlandschaft um schätzungsweise 370 Tonnen pro Jahr reduziert – ein bedeutender Beitrag zum regionalen Klimaschutz.
Besonders hervozuheben ist zudem die Revitalisierung des Bachlaufs Kurkdam Å. Er schlängelt sich nun wieder naturnah durch das Gelände, was neuen Lebensraum für Fische und andere Wasserbewohner schafft. Zahlreiche neue Seen und feuchte Areale verbessern die Bedingungen für lokale Flora und Fauna.
Für Naturfreunde aus Deutschland lohnt sich ein Besuch: Ein neu angelegter Trampelpfad verbindet Kurkmarkvej mit Sjølund Mark und ermöglicht hautnahe Naturerlebnisse. Das Gesamtareal des Projekts erstreckt sich über rund 36 Hektar – zugänglich dank der Unterstützung der beteiligten Landwirte.
Das Beispiel aus Nordschleswig ist Teil einer breiteren dänischen Umweltstrategie, in der Kommunen, Landwirte sowie die Naturschutzorganisationen eng kooperieren. Gerade angesichts der wachsenden Herausforderungen im Meeresschutz könnten diese Renaturierungsprojekte auch für Politik und Gesellschaft in Deutschland als Vorbild dienen.