An der Küste bei Gl. Ålbo in Südjütland ist ein ambitioniertes Naturprojekt Realität geworden: Im strömungsreichen Lillebælt wurde ein künstliches Steinriff angelegt, das mit 3.000 Tonnen norwegischer Natursteine in fünf verschieden tiefen Zonen das Leben unter Wasser nachhaltig verbessert. Dieses von der Kolding Kommune unterstützte Vorhaben steht exemplarisch für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen lokalen Initiativen, Wirtschaft und Behörden.
Das Steinriff bietet Fischen, Krebstieren und Pflanzen neue Lebensräume und wirkt sich bereits positiv auf die biologische Vielfalt im marinen Ökosystem aus. Für viele ausländische Gäste – darunter zahlreiche aus Deutschland – ist Gl. Ålbo längst ein Geheimtipp für Taucher. Die Gegend zeichnet sich durch große Artenvielfalt und beeindruckende Unterwasserlandschaften aus. Nun sorgt das Steinriff für noch mehr Attraktionen und wird auch als Meilenstein für nachhaltige Tourismusentwicklung wahrgenommen.
Das Projekt geht jedoch weit über die Umweltaufwertung hinaus. Das Riff dient als lebendes Forschungslabor, auf dem Daten gesammelt und neue Erkenntnisse gewonnen werden. Ab 2026 werden sogar zwei Unterwasserkameras installiert, um das Leben im Riff live zu dokumentieren. Das Informationsangebot richtet sich ausdrücklich auch an interessierte Besucher, die sich über den aktuellen Zustand der dänischen Küstenökologie informieren möchten.
Ein spannender Aspekt ist das Engagement der Bürger. 2025 wurden über 5.200 Tauchgänge verzeichnet, bei denen freiwillige Taucher Beobachtungen, Fotos und Daten lieferten – ein wichtiges Element sogenannter Citizen Science. Für zusätzliche Sicherheit sorgen neu installierte Farvandsbøjer, die das Areal für Taucher deutlich erkennbar machen und vor Schiffsverkehr schützen.
Von praktischer Bedeutung für deutsche Reisende: Das Beispiel Gl. Ålbo zeigt, wie nachhaltiger Tourismus und Naturschutz kein Gegensatz sein müssen. Wer sich für Meeresbiologie, Tauchabenteuer oder innovative Umweltprojekte interessiert, findet hier vielfältige Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung – und für Urlauber bietet sich ein Ausflugsziel, das Erholung und Naturnähe verbindet.
