Obwohl Weihnachten für die meisten Menschen im Oktober gedanklich noch weit entfernt ist, bereitet die Bäckerei Jensen Brød in Aalborg schon seit September die beliebte nordjütische Spezialität Pebernødder zu. Das kleine, knusprige Gebäck, das außerhalb der Region oft zu Diskussionen über dessen Konsistenz führt, gehört in Nordjütland fest zu den festlichen Traditionen. Während sie auf Seeland als „hart“ bezeichnet werden, schätzen die Menschen im Norden ihre „knusprige“ Beschaffenheit.

Für die Einwohner Deutschlands mag der frühe Start in die Weihnachtssaison überraschend wirken – hierzulande kommt Lebkuchen meist nicht vor November in die Regale. Doch in Dänemark beginnt das Geschäft mit dem Weihnachtsgebäck traditionell bereits im Spätsommer. Die Pebernødder aus Aalborg können auf eine lange Geschichte zurückblicken: Die ursprüngliche Rezeptur stammt aus den 1940er Jahren und wurde erstmals in einem Hjørringer Bäckerei verwendet. Im Laufe der Jahrzehnte wechselte sie den Besitzer, wanderte 1979 nach Frederikshavn und wurde 1991 von Jensen Brød in Aalborg übernommen. Dabei blieb die Herstellung stets geprägt von Handarbeit und althergebrachtem Maschineninventar. Die verwendete Maschine – ein Relikt von 1952 – produziert bis zu 60 Tonnen Pebernødder jährlich, unterstützt von drei Bäckereiangestellten, die jede Produktionsphase begleiten.

Deutsche Leser, die mit der Adventstradition der Dänen vertraut werden möchten, erfahren so von der Wertschätzung regionaler Unterschiede selbst beim Weihnachtsgebäck. Selbst die Verpackung ist traditionell: Ein grüner Weihnachtsbaum ziert jede Packung aus Aalborg. Die Backöfen stehen im Oktober kaum still, was nicht zuletzt an den vielen nordjütischen Familien liegt, die ihre Feiertage keinesfalls ohne Pebernødder verbringen möchten. Wer in der Adventszeit dänische Freunde oder Verwandte besucht, kann sich sicher sein: Pebernødder gehören dort – ob hart oder knusprig – einfach dazu.