Am 23. Juni wird in vielen Teilen Skandinaviens die Mittsommertradition Sankt Hans gefeiert. Auch in der nordjütländischen Gemeinde Hjørring sind zahlreiche Veranstaltungen rund um das traditionelle Sankt Hans-Bål, das abendliche Lagerfeuer, geplant. Für Gäste aus Deutschland mag die Teilnahme an solch einer Veranstaltung eine besondere Erfahrung sein, da sie einen tiefen Einblick in dänische Bräuche bietet.
Viele Feuer werden öffentlich organisiert, darunter nicht selten auf Höfen, an Stränden oder in Wohngebieten. Wer als Gast auf der Suche nach offenen Feiern ist, kann direkt in den einzelnen Orten nachfragen oder sich über soziale Netzwerke und lokale Gemeinschaftsseiten informieren. Besonders hervorgehoben wird der Gedanke der Gastfreundschaft – vielerorts sind auch Außenstehende willkommen, gemeinsam in den Sommer zu starten.
Fester Bestandteil des Abends sind neben dem entzündeten Bål auch Festreden und das Singen dänischer Lieder, oftmals mit musikalischer Begleitung. Selbst organisierte Essensangebote oder Beiträge zum Buffet (wie beispielsweise von lokalen Supermärkten und Catering-Unternehmen) runden die Feiern ab.
Ein Aspekt, der zunehmend Beachtung findet, ist der Umweltschutz. Da Feuerstellen häufig bereits Tage vorher vorbereitet werden, wird darauf hingewiesen, das Holz für das Lagerfeuer erst am Tag selbst aufzuschichten oder zumindest vor dem Entzünden gut zu kontrollieren. Viele Tiere, wie Igel oder Vögel, nutzen diese Haufen als Unterschlupf. Damit das traditionelle Hexenverbrennen am Abend nicht zur Umweltbelastung gerät, bittet die Kommune zudem darum, ausschließlich natürliche Materialien zu verwenden – also kein Plastik, Metall oder behandelte Hölzer, sondern lieber Papier, Stroh, unbehandeltes Holz und Textilien.
Gemeinsam feiern und dabei Rücksicht auf Natur und Tierwelt nehmen, ist in Hjørring wichtiger denn je. Für internationale Gäste bieten sich so nicht nur gesellige Begegnungen, sondern auch Einblicke in regionale Verantwortung.
