Søborg Sø: Bedeutende Renaturierung eines historischen Sees abgeschlossen

Am gestrigen Dienstag, 30. September 2025, kamen über 1000 Gäste im nördlichen Seeland bei Gribskov zusammen, um die Wiederherstellung des Søborg Sø, einer rund 600 Hektar umfassenden Feuchtfläche, zu feiern. Nach mehr als 230 Jahren als landwirtschaftlich genutztes Trockengebiet wurde ein umfangreiches Renaturierungsprojekt erfolgreich abgeschlossen: Die Pumpen, die das Gebiet trockenlegten, stehen nun still, und im Laufe des kommenden Jahres wird sich das Areal erneut in einen flachen See mit angrenzenden Feuchtwiesen verwandeln.
Für natur- und umweltschutzinteressierte Bürger in Deutschland ist dieses Großprojekt von besonderem Interesse: Es steht für einen Wandel im Umgang mit ehemaligen Moor- und Feuchtflächen und zeigt, welchen Mehrwert gezielte Renaturierungsmaßnahmen bieten können. Die Wiedervernässung reduziert nicht nur die Freisetzung von CO₂ und Stickstoff, sondern trägt auch deutlich zum lokalen Artenschutz bei. So werden neue Lebensräume für seltene Vogelarten wie die Wachtelralle geschaffen, außerdem für zahlreiche Wasservögel, Greifvögel und Fische, etwa Hechte und Barsche, die sich auf natürliche Weise in die neue Seenlandschaft einfinden sollen.
Das Projekt gilt als vorbildliches Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen lokalen Landbesitzern, der Kommune und Naturschutzorganisationen. Dieser kooperative Ansatz spielte auch auf der feierlichen Eröffnung eine große Rolle, zu der sowohl der Minister für das "Grüne Dreiparteienbündnis" als auch der Bürgermeister und Vertreter des Pumpenverbandes beitrugen. Der Rückhalt in der Lokalbevölkerung war offenbar groß, denn schleunigst nutzte man die frisch angelegten 13 Kilometer langen Wanderwege, die nun für Besucher zugänglich sind und das gesamte Seegebiet erschließen.
Während die Ruinen der mittelalterlichen Søborg-Burg demnächst wieder direkt am Wasser liegen, ist Søborg Sø auch ein Musterbeispiel für zukünftige dänische Umweltpolitik. Die Hoffnung ist, dass solche Projekte in ganz Europa, auch in Deutschland, Schule machen. Gerade da viele Moor- und Feuchtgebiete dort ebenfalls entwässert sind, zeigt Søborg Sø auf, welchen ökologischen und kulturellen Gewinn eine Rückverwandlung bieten kann.