Am Donnerstag, den 3. Juli, um 15 Uhr lädt das Kunstetagerne in Hobro zu einer Führung durch seine aktuellen Sommerausstellungen ein. Die Ausstellungen laufen noch bis zum 20. September und ermöglichen Besuchern, drei unterschiedliche, jedoch eng miteinander verbundene künstlerische Positionen kennenzulernen. Dabei stehen Experimente mit Materialien und deren Bedeutungen im Mittelpunkt.
Besonderes Interesse gilt dem Projekt "Interface Vol II", das die Zusammenarbeit zwischen der Keramikkünstlerin Lise Seier Petersen und der Grafikerin Pia Skogberg präsentiert. In dieser Ausstellung werden die Verbindungslinien zwischen Keramik und Grafik ausgelotet. Die Künstlerinnen nutzen unkonventionelle Materialien wie Tonstaub und Asche zur Herstellung neuer Drucktechniken. Ein großformatiger Holzschnitt, der von feuchtem Ton bedeckt ist, bildet das Herzstück ihres Beitrags. Während der Ausstellungsdauer verändert sich das Werk, da das Tonmaterial langsam trocknet und darunter liegende Motive sichtbar macht, was einen dynamischen Charakter verleiht. Das Projekt wird von der Knud Højgaards Fond unterstützt.
Ein weiteres Highlight sind die keramischen Blüten von Tine Hecht-Pedersen, die durch ihre Größe und Farbigkeit Aufmerksamkeit erregen. Ihre Arbeiten reichen von poetisch wirkenden bis zu fast grotesken Formen und spielen mit der Vorstellung von Pflanzen, die scheinbar direkt aus dem Boden wachsen. Sand als Installationselement verstärkt diese Illusion, während kleine Pavillons und ein imposanter "Blumenturm" die verschiedenen Jahreszeiten symbolisieren.
Abgerundet wird die Ausstellung durch die von der Fotografin Tinne Stender kuratierte Schau "Forskelligblomstret", die Werke von insgesamt fünf Künstlern versammelt. Neben Stender selbst gehören dazu die Maler Poul Esting, Thomas Plauborg und Nils Sloth sowie der Fotograf Niels Fabæk. Jede Position interpretiert das Thema Blume unterschiedlich: von knalligen Farbcollagen über interieurspezifische Kompositionen bis hin zu fein detaillierten Fotografien von Blumensträußen. Dieses Spektrum eröffnet auch deutschen Besuchern neue Perspektiven auf gegenwärtige nordische Kunstströmungen.