Im Ringkøbing Museum bei Søndervig erhalten Besucher einen eindrucksvollen Einblick in das Leben und Erleben an der dänischen Westküste während des Zweiten Weltkriegs. Die beiden Ausstellungen „Flyvere i natten“ und „Hvad bunkeren gemte“ zeigen die Spuren des Krieges, die selbst heute noch den Landstrich prägen.

Besonders für deutsche Besucher sind diese Ausstellungen interessant, da die deutsche Besatzung Dänemarks von 1940 bis 1945 einen bleibenden Eindruck in der Region hinterließ. Ringkøbing Fjord war strategisch bedeutsam für die alliierten Luftoperationen sowie den deutschen Bunkerbau. Die Schau „Flyvere i natten“ beschäftigt sich mit den dramatischen Ereignissen um die alliierten Flugzeuge, die während nächtlicher Missionen über der Region abgestürzt sind. Dokumentiert werden die Geschichten von Piloten, ihrer Missionen und der lokalen Bevölkerung, die häufig Zeugen des Geschehens wurden.

Die Ausstellung „Hvad bunkeren gemte“ lädt in die Welt der Bunker ein, die noch immer entlang der jütländischen Küste zu finden sind. Am Beispiel des Marineinfanteristen Gerhard Saalfeld werden die alltäglichen Erfahrungen der Soldaten erfahrbar gemacht – von Isolation und Unsicherheit bis hin zu den kleinen Momenten des Lebens in einem massiven Betonbauwerk. Für Geschichtsinteressierte aus Deutschland ist es spannend nachzuvollziehen, wie der Atlantikwall hier gebaut wurde und wie die Zivilbevölkerung mit den Herausforderungen der Besatzung umging.

Das Museum ist montags bis mittwochs jeweils von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Wer die Westküste besucht, kann sowohl Geschichte hautnah erleben als auch die ursprüngliche dänische Natur genießen. Das Museum bietet somit nicht nur Einblicke in die Auswirkungen der deutschen Besetzung aus lokaler Perspektive, sondern baut auch eine Brücke zum Verständnis der gemeinsamen europäischen Geschichte.