Am gestrigen Abend wurde über der Hafenstadt Hirtshals im Norden Jütlands ein besonders intensives Nordlicht beobachtet. Viele Einwohner und einige Besucher berichteten von einem eindrucksvollen Himmelsschauspiel, das in ungewöhnlich starken und farbenfrohen Wellen sichtbar war. Das Polarlicht, auch Aurora Borealis genannt, zeigte sich in leuchtendem Grün, Rosa und gelegentlich roten Farbtönen, was selbst erfahrene Himmelsbeobachter überraschte.

Das Nordlicht ist über den nördlichen Gebieten Skandinaviens zwar regelmäßig zu sehen, doch selten erreicht es diese Intensität und Vielfalt an Farben. Die Einzigartigkeit der Erscheinung entstand vermutlich durch eine ungewöhnlich starke Sonnenaktivität, die energiereiche Teilchen bis in die Atmosphäre Skandinaviens schleuderte. Dort trafen sie in etwa 100 Kilometern Höhe auf Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle und erzeugten das leuchtende Schauspiel am Himmel.

Für Leser in Deutschland bietet sich damit ein wertvoller Einblick in die astronomischen Besonderheiten des nördlichen Europas. Die Stadt Hirtshals mit ihrem bekannten Leuchtturm und Blick auf die offene Nordsee gilt unter Polarlichtfreunden als Geheimtipp. Vor allem außerhalb der größeren Städte mit geringer Lichtverschmutzung können Beobachter auch in nördlichen Landesteilen Deutschlands gelegentlich Nordlichter erhaschen, wenngleich sie dort seltener und oft schwächer ausfallen.

Wer eine Reise nach Skandinavien plant, sollte einen Blick auf aktuelle Sonnenaktivitätsberichte werfen. Bei erhöhten Werten, zum Beispiel nach starken Sonnenstürmen, steigen die Chancen auf ein eindrucksvolles Nordlicht auch weiter südlich. Die faszinierenden Farben und Lichtbögen blieben aber in der letzten Nacht einem kleinen, glücklichen Kreis an der Küste bei Hirtshals vorbehalten.