Wer als Käseliebhaber nach Skandinavien reist, sollte einen genaueren Blick auf die dänische Spezialität Jens Langkniv werfen. Der Schnittkäse stammt aus dem traditionsreichen Thise Mejeri und ist ein Paradebeispiel für innovative Käseproduktion in Nordjütland. Nach der Herstellung wird der Käse in die sogenannten Hjerm Kalkgruber gebracht, Kalksteinhöhlen, in denen eine konstante Temperatur von etwa acht Grad Celsius und nahezu hundertprozentige Luftfeuchtigkeit herrschen. Diese besonderen Umgebungsbedingungen ermöglichen eine schonende und einzigartige Reifung, die maßgeblich zur Geschmacksentwicklung beiträgt.

Die Rinde des Käses wird mit Rotkulturen behandelt, was ihm eine leicht würzige, aber keineswegs scharfe Note verleiht. Mit seiner mittelweichen Konsistenz spricht Jens Langkniv sowohl Genießer mild-aromatischer Käsesorten als auch Liebhaber ausgeprägter Aromen an. In Dänemark ist er sowohl mit 20 als auch 45 Prozent Fettanteil erhältlich und erfreut sich unter Konsumenten steigender Beliebtheit. Für Allergiker interessant: Die Sorte ist häufig laktose- und glutenfrei produziert, was sie auch für Gäste mit besonderen Ernährungsbedürfnissen attraktiv macht.

Besonders spannend ist die Tatsache, dass die Reifung in den Kalkhöhlen nicht nur ein Marketingtrick ist, sondern aktiv die Qualität des Käses beeinflusst. Die langsame Feuchtreifung sorge laut Fachleuten dafür, dass der Käse eine ausgewogene, cremige Struktur und einen vollmundigen Geschmack entwickelt. Gerade für Verbraucher in Deutschland, die sich für handwerklich produzierte Lebensmittel mit klarer Herkunft interessieren, bietet der Thise Jens Langkniv eine interessante Alternative zu bekannten mitteleuropäischen Käsesorten wie Gouda oder Emmentaler.

Vor Ort kann man die verschiedenen Sorten in den sogenannten Ostebutikker – spezialisierten Käseläden – probieren, ein Service, der gerade für Unentschlossene oder Neugierige spannend ist. In einigen Regionen Dänemarks sind mittlerweile auch kleine Wettbewerbe und Verkostungen rund um regionale Käsesorten zu einem beliebten Event geworden, das nicht nur Bewohnern, sondern auch Touristen zugänglich ist.