Am Nordre Friedhof in Randers erleben Besucher derzeit eine traditionelle dänische Praxis: die typische Wintergrabdekoration mit Tannenzweigen. Wer durch den Haupteingang kommt, trifft dort auf den sogenannten „granmanden“ – den Tannenzweigmann – und seine tierische, etwas zottelige Begleitung. Mit ihrem freundlichen Auftreten sorgen sie nicht nur für fertig aufbereitete Tannenzweige, sondern auch für ein Lächeln bei den Friedhofsbesuchern.

Was zunächst wie eine lokale Besonderheit erscheint, bietet besonders für Personen aus Deutschland interessanten Einblick in dänische Friedhofskultur. Die „grandækning“, also das Abdecken der Gräber mit Tannenzweigen, stammt ursprünglich aus der Notwendigkeit, empfindliche Pflanzen im Winter vor Frost zu schützen. Heute steht jedoch der ästhetische Aspekt im Vordergrund: Die Zweige sorgen für ein gepflegtes Erscheinungsbild des jeweiligen Grabes während der dunklen Jahreszeit.

Der Friedhofsbetrieb in Randers hat am Friedhofsbüro eine kleine Ausstellung eingerichtet, die verschiedene Arten der Grabdekorationen präsentiert – von klassischen Tannenzweigauflagen bis hin zu kunstvoll gestalteten Dekorationen. Angehörige können sich dort inspirieren lassen und die für sie passende Gestaltung auswählen. Die Dienstleistung zur Grababdeckung kann direkt vor Ort bestellt werden.

Für Auswärtige ist interessant zu sehen, wie sich lokale Bräuche um Friedhöfe in der dänischen Gesellschaft bis heute erhalten haben und welchen Stellenwert die Pflege der Grabstätten einnimmt. Gerade im Vergleich mit Deutschland, wo Winterabdeckungen seltener sind, unterstreicht das Beispiel aus Randers die besondere Bedeutung von Naturmaterialien und das Bestreben, Friedhöfe auch im Winter ansprechend zu halten.

Wer mehr zu Bestellbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten wissen möchte, kann sich direkt an das Friedhofsbüro wenden.