Im September 2025 öffnen erstmals alle fünf dänischen Ringburgen ihre Tore für das UNESCO World Heritage Volunteers Programm. Zehn junge Erwachsene aus verschiedenen Ländern werden für zwei Wochen die Geschichte, Kultur und das Engagement rund um das dänische Kulturerbe hautnah miterleben und mitgestalten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisen unter anderem nach Fyrkat bei Hobro und Trelleborg bei Slagelse, wo sie nicht nur wohnen, sondern auch aktiv in verschiedene regionale Initiativen eingebunden werden.
Auf Fyrkat, einem der wichtigsten Wikingerorte, erleben die Freiwilligen das Event „Vølvens Verden“ zum Monatsende. Das Highlight ist ein Umzug durch Hobro mit abschließendem, farbenprächtigem Lichtspektakel auf der historischen Burganlage. Zudem findet „Kulturarvens Dage“ statt, ein neues Format, bei dem Besucher und Akteure sich mit der vielfältigen Geschichte der Region auseinandersetzen können. Dies eröffnet nicht nur internationalen Freiwilligen, sondern auch der lokalen Bevölkerung neue Einblicke in die Bedeutung und Bewahrung des Weltkulturerbes.
Ein weiterer zentraler Ort des Programms ist Trelleborg. Hier stehen praktische Aktivitäten wie Wikinger-Workshops, handwerkliche Erprobungen und Austausch mit lokalen Freiwilligen sowie Studierenden auf der Agenda. Ein besonderer Fokus liegt auf experimenteller Archäologie: Die Teilnehmenden können bei der Rekonstruktion der historischen Anlagen mitwirken und erhalten Einblicke in die aktuellen musealen Vermittlungsstrategien. Das Thema dieses Jahr lautet: „Working on the future“ – ein Aufruf zur Mitgestaltung zukünftiger Ansätze im Umgang mit Kulturerbe.
Darüber hinaus besuchen die Freiwilligen auch Aggersborg, Nonnebakken und Borgring, die weiteren drei dänischen Ringburgen. Auf dem Programm steht unter anderem die Entdeckung eines einzigartigen Kulturguts: Die berühmten klinkgebauten Holzboote, die in den dänischen Häfen und Teilen des Nordatlantiks noch lebendig sind. Als immaterielles Kulturerbe spiegeln sie die skandinavische Tradition und den Austausch mit anderen Kulturräumen wider.
Das Engagement der internationalen Jugend an den Ringburgen setzt eine langjährige Tradition fort und fördert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Es gibt nicht nur Einblicke in die Wikingerzeit, sondern stärkt auch den Dialog zwischen den Kulturen. Das Projekt inspiriert dazu, wie bürgerschaftliches Wissen, lokale Verwurzelung und Weltoffenheit in Europa lebendig gehalten werden.
