Im nordwestjütländischen Thy erleben einfache Übernachtungsplätze unter freiem Himmel einen bemerkenswerten Zulauf. Nach aktuellen Zahlen der dänischen Naturbehörde ist die Nutzung sogenannter Shelterplätze in der Region im Jahr 2024 um rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Konkret verzeichneten die Behörden 1.290 Shelter-Übernachtungen, das entspricht einem Wachstum von 137 Buchungen gegenüber 2023. Auch die Anzahl der Besucher insgesamt stieg um über 4 Prozent und lag bei 7.127 Menschen.
Diese Entwicklung ist Teil eines landesweiten Trends: Das Übernachten in Sheltern, kleinen, einfachen Holzhütten mit Wetterschutz, erfreut sich in ganz Dänemark wachsender Beliebtheit. Landesweit stieg die Zahl der Übernachtungen im Zeitraum 2023 bis 2024 um satte 18 Prozent. Nahezu 35.000 Übernachtungen und 237.000 Besucher wurden für 2024 gemeldet, während die Vorjahreszahlen bei 29.500 beziehungsweise 227.000 lagen.
Hintergrund sind unter anderem das gesteigerte Interesse an naturnahen Freizeitaktivitäten sowie die gute Infrastruktur der sogenannten ‚Natur-Camps‘ – nicht zuletzt im Nationalpark Thy, der für ausgedehnte Dünen- und Waldlandschaften steht. Für Gäste aus Deutschland bietet sich somit eine Alternative zu klassischen Campingplätzen oder Hotels. Die Shelterplätze können in der Regel unkompliziert online reserviert werden und sind oft Teil gut ausgebauter Wander- und Radwegenetze.
Die gestiegene Nachfrage macht sich auch im Outdoor-Handel bemerkbar: Der Händler Friluftsland, der unter anderem zur schwedischen Unternehmensgruppe Fenix Outdoor (bekannt etwa für Fjällräven) gehört, registriert in seinen zwölf dänischen Filialen wachsende Verkaufszahlen bei Schlafsäcken, Isomatten und Funktionswäsche. Für Outdoor-Fans besteht darüber hinaus die Möglichkeit, sich direkt vor Ort zu Routen, Ausrüstung und Feuerstellen beraten zu lassen.
Nicht nur lokale, sondern auch internationale Gäste profitieren von der wachsenden Auswahl an Shelterplätzen, insbesondere, weil viele Plätze kostenlose oder sehr günstige Übernachtungen ermöglichen. Das Angebot richtet sich explizit auch an Familien und Gruppen. Eine zusätzliche Anreise aus Norddeutschland mit Auto, Bahn oder Bus ist über die guten Verkehrsverbindungen problemlos möglich.