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Harboøre

Mitteljütland (Nordsee)


Harboøre, ein kleines Küstendorf in der Region Midtjylland, liegt eingebettet zwischen der rauen Nordsee und dem ruhigen Limfjord. Die Umgebung ist geprägt von weiten Sandstränden, sanften Dünen und einer beeindruckenden Natur, die zum Entspannen und Erkunden einlädt.​

Die Geschichte des Ortes ist eng mit dem Meer verbunden. Seit dem 16. Jahrhundert wurde hier Fischerei betrieben, und die Nähe zur Nordsee brachte sowohl Wohlstand als auch Herausforderungen mit sich. Besonders prägend war die sogenannte Harboøre-Erweckung Ende des 19. Jahrhunderts, eine religiöse Bewegung, die das Dorf in zwei Lager spaltete: die Anhänger der Inneren Mission und die säkular Gesinnten. Tragische Ereignisse wie das Unglück von 1893, bei dem 26 Fischer ums Leben kamen, verstärkten die religiöse Strömung und hinterließen tiefe Spuren in der Gemeinschaft. ​
Ein markantes Bauwerk ist die neoromanische Kirche von 1910, die mit ihrem Altar von 1605, dem Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert und der Kanzel aus dem 17. Jahrhundert von der langen religiösen Tradition des Ortes zeugt. Gedenksteine erinnern an die zwölf Seenotretter, die 1897 bei einem Einsatz ihr Leben ließen, sowie an 25 deutsche U-Bootfahrer, die 1916 vor der Küste ertranken. ​
Die Flyvholm Rettungsstation, heute ein Museum, erzählt die Geschichte der Seenotrettung in der Region. Zwischen 1847 und 1968 wurden hier über 700 Schiffbrüchige aus der Nordsee gerettet. Ein Ruderboot von 1922 gehört zu den Ausstellungsstücken. ​

Für Freizeitaktivitäten bietet das Harboøre Centeret vielfältige Möglichkeiten. Neben Sporteinrichtungen wie einer Skater-Bahn, Fitnessgeräten und Trampolinen gibt es auch moderne Räume für Veranstaltungen und Feiern. ​

Ein dunkles Kapitel in der Geschichte Harboøres ist der Umweltskandal rund um die Chemiefabrik Cheminova. Seit ihrer Ansiedlung 1953 wurden mit staatlicher Genehmigung rund 30 Tonnen Quecksilber verklappt, und das Erdreich wurde mit giftigen Abwässern und Insektizid-Rückständen verseucht. In den 1960er Jahren kam es zu einem umfangreichen Fischsterben durch das Pflanzenschutzmittel Parathion. In den 1970er Jahren folgte ein massives Vogelsterben, und schwefelhaltige Abfälle führten im Nissum Bredning zum Absterben des Gewässergrundes. 1981 wurden nach einer Bestandsaufnahme 5.600 Tonnen verseuchtes Erdreich ausgetauscht und in einem deutschen Salzbergwerk endgelagert. Etwa 110 Tonnen verseuchtes Erdreich nahe der Buhne 42 (Høfde 42) wurden versiegelt. Eine Beseitigung der Deponie wird erwogen, nachdem im Jahr 2000 Sickerwasser ausgetreten war und einen 13 Kilometer langen Küstenabschnitt kontaminiert hatte. 
Trotz dieser Herausforderungen hat sich Harboøre seinen Charakter bewahrt. Die Kombination aus beeindruckender Natur, reicher Geschichte und einer lebendigen Gemeinschaft macht den Ort zu einem besonderen Ziel für Besucher, die das authentische Dänemark erleben möchten.




    🤓 Funfacts über Harboøre

    • Die Flyvholm Rettungsstation rettete zwischen 1847 und 1968 über 700 Schiffbrüchige aus der Nordsee.​

    • Das Harboøre Centeret bietet eine der besten Skater-Bahnen des Landes sowie vielfältige Sportmöglichkeiten.​

    • Die Kirche von Harboøre beherbergt ein Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert und einen Altar von 1605.​

    • Gedenksteine in Harboøre erinnern an tragische Ereignisse wie den Tod von zwölf Seenotrettern im Jahr 1897.


    Live-Webcams aus Harboøre


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