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Bunkermuseum Hirtshals 10. Batterie

Das Bunkermuseum Hirtshals – 10. Batterie: Ein beeindruckendes Zeugnis aus dem Zweiten Weltkrieg
Das Bunkermuseum Hirtshals, bekannt als die 10. Batterie, ist eines der vollständigsten und am besten erhaltenen Verteidigungsanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg in Dänemark. Es befindet sich in einer malerischen Umgebung in unmittelbarer Nähe zum Hirtshals Fyr und erstreckt sich über ein beeindruckendes Gebiet von 450 x 750 Metern. Das Gelände umfasst etwa 3,5 Kilometer Laufgräben, die insgesamt 69 Bunker miteinander verbinden. Ein Besuch in diesem Museum ist eine Reise in die Vergangenheit, die Einblicke in den Alltag der Soldaten und die strategische Bedeutung dieser Verteidigungsanlage gibt.

Die Geschichte der 10. Batterie und der Atlantikwall
Die 10. Batterie ist Teil des gigantischen Atlantikwalls, den die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs entlang der Küsten Europas errichtete, um sich gegen mögliche Invasionen der Alliierten zu schützen. Der Atlantikwall erstreckte sich von der spanisch-französischen Grenze bis hinauf nach Nordkap in Norwegen. In Dänemark wurden etwa 6000 Bunker entlang der Küste gebaut, und Hirtshals spielte dabei eine bedeutende Rolle.

Der Bau des Atlantikwalls in Dänemark begann 1942, als die deutschen Streitkräfte ihre Verteidigung verstärkten. Die 10. Batterie in Hirtshals wurde zusammen mit der 9. Batterie aufgestellt und diente als Küstenverteidigungsstellung. Jede Batterie war mit vier 10,5 cm Kanonen ausgestattet, die auf Betonplattformen mit Erdwällen platziert waren. Diese Kanonen sollten potenzielle Landungsversuche der Alliierten abwehren und die deutschen Truppen vor möglichen Bombardierungen von See und Luft schützen.

Die 10. Batterie in Hirtshals – ein strategischer Verteidigungspunkt
Die strategische Bedeutung von Hirtshals lag in seiner Lage an der Nordseeküste. Die deutschen Streitkräfte fürchteten eine alliierte Invasion und errichteten daher massive Verteidigungsanlagen. Die 10. Batterie spielte eine zentrale Rolle in diesem Verteidigungssystem. Umgeben von dicken Betonbunkern, Laufgräben und Stacheldrahtzäunen war die Anlage so konzipiert, dass sie einem massiven Angriff standhalten konnte.

Neben den Kanonenbunkern umfasste die 10. Batterie auch Bunker für Munition, Mannschaftsunterkünfte und andere wichtige Einrichtungen. Diese Bunker wurden nach dem sogenannten „Regelbau“-System errichtet, das standardisierte Pläne für unterschiedliche Bunkertypen vorsah, darunter Mannschafts-, Sanitär- und Kommandobunker. Das massive Betonmaterial machte die Bunker widerstandsfähig gegen Bombardierungen und Angriffe.

Rommel in Hirtshals – eine Inspektion mit Folgen
Im Dezember 1943 besuchte der berühmte deutsche Feldmarschall Erwin Rommel Hirtshals, um die Verteidigungsanlagen der 9. und 10. Batterie zu inspizieren. Rommel war nicht vollständig zufrieden mit dem Stand der Atlantikwall-Befestigungen in Nordjütland und ordnete zusätzliche Verstärkungen an, um die Verteidigungslinien zu verbessern. Er kritisierte auch die Zusammensetzung der Truppen, die hauptsächlich aus älteren Soldaten zwischen 45 und 60 Jahren bestand und aus verschiedenen Nationalitäten wie Deutschen, Polen, Österreichern und Russen zusammengesetzt war.

Einblicke in den Alltag der Soldaten und Bunkerbesichtigung
Das Bunkermuseum Hirtshals gibt dir nicht nur Einblicke in die Geschichte, sondern auch in das tägliche Leben der Soldaten, die hier stationiert waren. In einem der Mannschaftsbunker wurde eine Informationsausstellung eingerichtet, die über die Bedeutung der 10. Batterie und das Leben während der Besatzung in Hirtshals informiert. In einigen Bunkern wurde die ursprüngliche Einrichtung rekonstruiert, sodass du ein authentisches Gefühl für den Alltag der Soldaten bekommst.

Die 3,5 Kilometer langen Laufgräben verbinden die verschiedenen Bunker und ermöglichen es dir, das gesamte Areal auf eigene Faust zu erkunden. Du kannst den Weg der Soldaten nachverfolgen, die sich durch die Laufgräben zwischen den Bunkern bewegten, stets in der Hoffnung, vor Angriffen geschützt zu sein.

Geführte Touren und Ausblick vom Hirtshals Fyr
Während der Sommer- und Herbstferien finden geführte Touren durch das Bunkermuseum statt. Die Touren dauern etwa anderthalb Stunden und bieten dir tiefere Einblicke in die Geschichte des Atlantikwalls, die Besetzung Dänemarks und die militärische Bedeutung von Hirtshals. Ein besonderes Highlight ist der Ausblick vom nahegelegenen Hirtshals Fyr, von dessen Spitze du das gesamte Festungswerk überblicken kannst.

Für Besucher ist es wichtig, sich nur auf den markierten Wegen zu bewegen, da das Gelände eine historische Stätte ist. Die gesamte Anlage kann auf eigene Faust oder mit einer Führung erkundet werden – der Zugang erfolgt jedoch auf eigene Verantwortung.


Die Kosten des Atlantikwalls – Dänemarks größtes Bauprojekt
Der Bau des Atlantikwalls war das größte Bauprojekt, das jemals in Dänemark durchgeführt wurde. Zwischen 50.000 und 100.000 Arbeiter aus ganz Dänemark waren am Bau der Bunkeranlagen beteiligt. Die Kosten beliefen sich auf etwa 10 Milliarden Dänische Kronen, was heute einem Gegenwert von etwa 300 bis 400 Milliarden Kronen entspricht – eine Summe, die in etwa dem Bau von zwölf Großen-Belt-Brücken entspricht.

Die Bunkeranlagen von Hirtshals sind ein eindrucksvolles Überbleibsel dieser gewaltigen Bauanstrengung und erinnern uns an die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf Dänemark und Europa.

Ein Besuch im Bunkermuseum Hirtshals – 10. Batterie
Das Bunkermuseum Hirtshals ist nicht nur ein Stück Geschichte, sondern auch ein wichtiges Denkmal, das die Schrecken des Krieges und die strategische Bedeutung von Hirtshals während des Zweiten Weltkriegs dokumentiert. Egal, ob du an der Geschichte des Zweiten Weltkriegs interessiert bist oder einfach nur die beeindruckenden Bunker erkunden möchtest – dieses Museum bietet dir ein einzigartiges Erlebnis in einer wunderschönen natürlichen Umgebung.


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Fyret 3, 9850 Hirtshals

Öffnungszeiten
Außenbereich: Rund um die Uhr, ganzjährig geöffnet
Ausstellungsbunker: Montag-Sonntag: 10 Uhr bis Sonnenuntergang
Eintrittspreise
  • Eintritt: Kostenlos (selbstständige Erkundung) 
  • Führung: Erwachsene 60 DKK (ca. 8 €)
  • Kinder/Jugendliche unter 18: kostenlos 
  • Zahlung: Bar oder MobilePay, 
keine Voranmeldung erforderlich

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