Zum Hauptinhalt springen

Neue Stolpersteine in Skærbæk erinnern an Widerstand und Verfolgung

22.05.2025 12:20:05 | Skærbæk, Sønderjylland
© Visit Rømø & Tønder

Neue Stolpersteine in Skærbæk erinnern an Freiheitskämpfer und Opfer. Besucher finden Details und Lagepläne auf der Website der Historischen Vereinigung.

In Skærbæk, einer Kleinstadt in der südwestlichen Region von Sønderjylland, sind kürzlich neue Stolpersteine (dänisch: Snublesten) zur Erinnerung an Opfer von Verfolgung und nationalsozialistischer Gewalt verlegt worden. Besonders für interessierte deutsche Besucher bietet sich hier eine rare Gelegenheit, die lokale Form der Erinnerungsarbeit in Dänemark zu entdecken und einen Blick auf die Verarbeitung der eigenen Geschichte im Nachbarland zu werfen.

Die Gedenksteine wurden in der Nissumsgade, etwa 50 Meter südlich der Kreuzung Nissumsgade-Storegade, für die beiden Freiheitskämpfer Herman Svendsen und Johann Nielsen in das östliche Bürgersteigpflaster eingelassen. Ein weiterer Stolperstein für den Buchhändler Møller befindet sich am südlichen Gehweg der Jernbanegade direkt vor Hausnummer 10. Die präzisen Standorte sind über die Website der historischen Vereinigung sichtbar, auf der eine ausführliche Dokumentation samt Karte bereitgestellt wird: Historisk Forening for Skærbæk: Snublesten

Die Initiative hebt sich insofern hervor, als dass sie an die Regionen und Schicksale erinnert, die in den großen Darstellungen der europäischen Erinnerungskultur oftmals wenig Beachtung finden. Während stolpersteine in Deutschland zum Straßenbild gehören, ist das Projekt in Dänemark weniger bekannt, gewinnt aber zunehmend an Bedeutung. Für deutschen Besuchende ist dies insbesondere mit Blick auf die deutsch-dänische Geschichte interessant. In vielen Grenzregionen, wie hier rund um Tønder und Skærbæk, waren die Identitäten und Loyalitäten während des Zweiten Weltkriegs häufig komplex und wechselten mehrfach.

Die Steine in Skærbæk veranschaulichen individuelle Lebensgeschichten und laden zum Nachdenken ein – ein Ansatz, der sich von den zentralen Mahnmalen großer Städte unterscheidet. Der Spaziergang zu den genannten Adressen kann daher nicht nur ein Gedenkakt, sondern auch ein Anlass sein, die lebendige Geschichte des Ortes zu erkunden und den lokalen Umgang mit dem Erbe des Widerstands zu erleben.

Weitere Informationen, darunter Hintergründe zu den betroffenen Personen und genaue Karten zur Lage aller Steine, sind auf der Internetseite der Historischen Vereinigung zu finden.


Dieser Artikel basiert auf Informationen von verschiedenen Quellen, darunter facebook.com