Rinder als natürliche Landschaftspfleger in den Mønsted Kalkgruben

In einem als Natura 2000 ausgewiesenen Schutzgebiet leisten derzeit fünf Kühe einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung eines einzigartigen Kalklandschafts bei den Mønsted Kalkgruben, rund 20 Kilometer westlich von Viborg. Während die Kalkgruben üblicherweise als größtes Kalkbergwerk der Welt bekannt sind, sind es nun die Weidetiere, die das Augenmerk auf sich ziehen. Die Kühe weiden auf dem offenen Kalkmagerrasen, einer wertvollen und sensiblen Landschaft, die in ganz Europa selten geworden ist. Diese Form der natürlichen Bewirtschaftung verhindert, dass Sträucher und Bäume das Gebiet überwuchern und sich ausdehnen. Dadurch bleibt der Lebensraum lichtdurchflutet, nährstoffarm und kalkreich. Genau diese Bedingungen benötigen viele seltene und gefährdete Pflanzenarten, um zu gedeihen.
Kühe als Landschaftspfleger einzusetzen, ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern bietet auch Vorteile im Vergleich zu maschineller Pflege. Die Tiere bewegen sich sanft durch das Gelände und fördern so die Vielfalt der Bodenschichten. Zudem verringert sich durch ihren Einsatz der Bedarf an schweren Maschinen, die leicht die empfindliche Flora zerstören könnten.
Für Reisende aus Deutschland, die die Kalkgruben besuchen, bietet sich ein doppelter Mehrwert: Neben den bekannten Höhlen und der einzigartigen Geologie erleben sie ein aktives Beispiel für den bewussten Umgang mit Naturlandschaften. Die Maßnahme ist Teil eines EU-weiten Konzepts zum Erhalt von Biodiversität, wie es auch in deutschen Schutzgebieten Anwendung findet. Dank der Arbeit der sogenannten "Vieh-Kollegen" bleibt das Mønsted-Kalküberdrev ein lebendiges Lehrbuch der Naturerhaltung und unterstreicht die Bedeutung nachhaltiger Weidehaltung für den Schutz heimischer Ökosysteme.