Die Mønsted Kalkgruber im Westen Jütlands zählen zu den bekanntesten Kalksteinminen Europas und sind ein beliebtes Ziel bei Touristen wie Fachleuten. Nach aktuellen Angaben befinden sich dort jetzt nur noch 990 Kilogramm förderbarer Kalk – ein erheblicher Rückgang, der für die Region von Bedeutung ist.
Die Gruben liegen nahe Viborg und verfügen über ein weit verzweigtes Tunnelsystem, das früher einen bedeutenden Wirtschaftszweig in der Region darstellte. In den letzten Jahrzehnten hat sich deren Rolle gewandelt: Heute gelten sie vor allem als Besucherattraktion und als Lebensraum für bedrohte Fledermausarten.
Der aktuelle Stand der Kalkvorräte wirft Fragen zur künftigen Nutzung und Erhaltung auf. Für Besucher ändert sich im Moment nichts, denn Touren durch die beeindruckenden Stollen werden weiterhin angeboten. Industrieelle Nutzung spielt aufgrund der geringen Restmenge keine Rolle mehr. Dies ist auch für ausländische Interessierte relevant, denn der Rückgang des Rohstoffs unterstreicht die Entwicklungen im nachhaltigen Management staatlicher Ressourcen.
Die Mønsted Kalkgruber bieten weiterhin einen Einblick in die Geschichte der Bergbauindustrie in Nord- und Mitteleuropa. Durch geführte Rundgänge sowie interaktive Ausstellungen erhalten Gäste Einblicke in Geologie, Ökologie und Kulturgeschichte der Region. Speziell für Besucher aus dem Ausland ergibt sich der Vorteil, selten zugängliche Stätten zu erleben, die durch den geringen Rohstoffbestand in naher Zukunft möglicherweise ihren Charakter weiter verändern.
Ein Besuch ist nicht nur aus touristischer, sondern auch aus wissenschaftlicher Sicht lohnenswert. Die Gruben dienen mehreren Forschungsprojekten, etwa zur Biodiversität unterirdischer Lebensräume. Die nachhaltige Umgestaltung ist ein Paradebeispiel für Strukturwandel in ländlichen Regionen. Reisende aus Deutschland profitieren von der guten Erreichbarkeit ab Flensburg und erhalten einen Eindruck, wie sich der Umgang mit natürlichen Rohstoffen europaweit wandelt.
