Kreativer Ausdruck auf legaler Graffiti-Wand in Horsens weiterhin möglich

In der dänischen Stadt Horsens bleibt für kunstinteressierte Bürger und Besucher weiterhin die Möglichkeit bestehen, sich frei an einer öffentlichen Graffiti-Wand zu entfalten. Seit dem vergangenen Jahr steht im zentralen Rådhusparken ein langes Bauzaun-Element, das im Rahmen der umfangreichen Sanierung des ehemaligen Rathauses errichtet wurde. Dieses Bauzaunsegment bleibt nach Angaben der Stadtverwaltung bis zum Frühjahr 2026 bestehen. Bis dahin dient es als eine der wenigen legalen Freiflächen für großformatige Straßenkunst im öffentlichen Raum der Stadt.
Die Nutzung der Graffiti-Wand ist klar geregelt: Künstlerinnen und Künstler dürfen bestehende Werke komplett übermalen, sollten dabei jedoch respektvoll mit der Arbeit anderer umgehen und das jeweilige Werk vollständig überdecken. Einfälle, Motive und Farben sind hier ausdrücklich erwünscht, solange das Miteinander und die gegenseitige Wertschätzung gewahrt bleiben.
Das Projekt wird im Rahmen der städtischen Initiative zur Belebung des Stadtlebens organisiert, in Partnerschaft mit M+ Ejendomme und AP Pension, die am Bau des zukünftigen multifunktionalen Hauses beteiligt sind. Das modernisierte Gebäude soll unter anderem eine Bibliothek, Bürgerdienste und das Gesundheitszentrum beherbergen.
Nicht nur für kreativ Schaffende lohnt sich ein Besuch: Ein weiteres Segment des Bauzauns, das zum Rådhustorvet zeigt, wurde von einer Auswahl renommierter Künstlerinnen und Künstler gestaltet – darunter Anders Reventlov, HCB Atelier, Berit Bærentsen, Karsten Olsen und Louise Vedel, Martin Lints, Julie Hauge, Alan Delaini, Karine Bækkelund, Phuc Van Dang, Ruddi Breinholt sowie Studierende und ihre Mentorin Heidi Zilmer. Auf einer Länge von 50 Metern entsteht hier eine einzigartige, temporäre Galerie.
Für deutsche Besucher bietet das Projekt interessante Einblicke in partizipative Stadtentwicklung, offene Kunstformen und die Förderung von urbaner Kreativität. Wer sich für innovative Ansätze der Kulturförderung interessiert oder Inspiration für lokale Initiativen sucht, kann hier – ohne bürokratische Hürden – die Möglichkeiten eines offenen Dialogs zwischen Stadtgesellschaft und Kunstschaffenden erleben.