Im Nordwesten Jütlands entstehen ambitionierte Pläne zur Schaffung eines der bedeutendsten Naturräume Skandinaviens. Dänemarks vier größte Naturschutz-Stiftungen haben gemeinsam mit den Kommunen Thisted und Jammerbugt, der staatlichen Naturverwaltung sowie dem Nationalpark Thy eine Vereinbarung unterzeichnet. Ziel ist ein zusammenhängendes Schutzgebiet von 150.000 Hektar Größe – das entspricht in etwa der Fläche größerer deutscher Mittelgebirge und markiert ein Novum im dänischen Naturschutz.
Mit dem neuen Projekt ist beabsichtigt, die vielfältigen Naturräume in der Region – darunter Wälder, Moore, Heidelandschaften und Küstenzonen – stärker miteinander zu vernetzen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass besonders Artenvielfalt, genetischer Austausch und Anpassungsfähigkeit von Populationen enorm profitieren, wenn Lebensräume nicht isoliert, sondern als großer Verbund gestaltet sind. Für deutsche Naturfreunde, die Nationalpark Thy beispielsweise im Rahmen einer Rundreise erkunden wollen, könnte die künftige Entwicklung das Naturerlebnis erheblich bereichern.
Die Vereinbarung sieht vor, das Schutzgebietsmanagement künftig noch enger abzustimmen. Dabei wird Wert auf Kooperation mit privaten Landbesitzern gelegt, denen die Teilnahme an Renaturierungs- und Artenschutzprojekten offensteht. Gerade vor dem Hintergrund des Rückgangs der Biodiversität in weiten Teilen Europas gilt diese Herangehensweise als innovativ und zukunftsweisend.
Auch der Naturtourismus bleibt im Fokus: Das neue Großschutzgebiet soll weiterhin gut zugänglich bleiben und den Erholungssuchenden vielfältige Freizeitmöglichkeiten bieten – vom Wandern bis zur Vogelbeobachtung. Wie die Verantwortlichen betonen, wird die nachhaltige Nutzung des Areals mit den Zielen des Naturschutzes in Einklang gebracht. Für Besucher aus Deutschland bietet diese Initiative die Chance, noch unberührtere Natur zu erleben und an internationalen Naturschutzbemühungen teilzuhaben.
