Am Mittwoch, den 14. Mai 2025, organisiert das Museum Hanstholm eine exklusive Führung durch einige der best erhaltenen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Treffen beginnt um 19:00 Uhr auf dem Parkplatz beim Hanstholm Fyr im Nordwesten Jütlands, einem der markanten Leuchttürme der Nordseeküste.
Für deutsche Besucher bietet diese Veranstaltung eine besondere Gelegenheit, Einblicke in ein Stück Besatzungsgeschichte zu erhalten, das weitgehend verborgen bleibt. Während der deutschen Besetzung Dänemarks errichtete die Wehrmacht über 450 Betonbunker im Hanstholm-Gebiet – ein Teil des sogenannten Atlantikwalls, der Hitlers Festung Europa verteidigen sollte. Heute sind viele dieser Bauwerke von Vegetation überwuchert oder für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die Veranstaltung unter der Leitung von Museumsinspektor Jens Andersen öffnet zwei selten zugängliche Bunker mit erhaltenen Panzerkuppeln, die normalerweise verschlossen bleiben. Die Gruppe wird vor Ort begleitet, Sicherheit hat hohe Priorität: Robuste Kleidung, Gummistiefel und eine gute Taschenlampe werden empfohlen.
Der Besuch dieser Verteidigungsanlagen beleuchtet nicht nur den strategischen Wert der dänischen Küste während des Krieges, sondern zeigt auch, wie Geschichte und Natur inzwischen eine ungewöhnliche Symbiose eingegangen sind. Für Interessierte aus Deutschland stellt Hanstholm ein anschauliches Beispiel für den Alltag am Rand von Hitlers Atlantikwall dar und liefert eindrucksvolle Einblicke in das Nebeneinander von Militärgeschichte, Küstennatur und regionaler Erinnerungskultur.
Im Anschluss an die Bunkertour lädt eine fotografische Ausstellung von Michael Abels im Nordatlantischen Leuchtturm (Det Nordatlantiske Fyr) dazu ein, die Bunker aus künstlerischer Perspektive zu entdecken. Der Eintritt zu allen Programmpunkten ist kostenlos. Das Format eignet sich besonders für geschichtsinteressierte Reisende, die abseits bekannter Gedenkorte auf authentische Spuren der Vergangenheit stoßen möchten.
